Moped-Autos als Ärgernis
Verkehrspsychologen sprechen von einem Aggressionspotenzial im Straßenverkehr, wenn Pkws auf Moped-Autos treffen. Die Besitzer der 45 km/h schnellen Gefährte schwören hingegen auf ihren fahrbaren Untersatz.
ORF
Roman Frutschnig und Johanna Vitek sind Moped-Auto-Fahrer und das mit Begeisterung. Frutschnig hat vor Jahren seinen Auto-Führerschein verloren. Seit damals fährt er mit maximal 45km/h: „Ich habe einmal eine normales Auto besessen. Ich habe den Psycho-Test nicht mehr bewältigen können, da dieser immer genauer wird. Wir kommen mit dem Moped-Auto auch überall hin und es ist für mich kostengünstiger. Natürlich darf man damit nicht auf der Autobahn unterwegs sein.“
Geringere Hürden
Wer ein Moped-Auto lenken will, braucht einen eigenen Führerschein - inklusive ärztlicher Untersuchung. Die Hürden sind aber weit geringer als bei einem Auto-Führerschein. Die Fahrschulbesitzerin Elisabeth Rothmüller-Jannach kritisiert speziell die geringen Hürden in der Ausbildung, um ein Moped-Auto lenken zu dürfen: „Es sind insgesamt acht Stunden Ausbildung notwendig, sechs davon am Parkplatz und zwei im Straßenverkehr. Aber man sollte einfach mehr Wert auf die Praxisausbildung legen.“
Für Verkehrspsychologen sind Moped-Autos in Einzelfällen ein rollendes Gefahrenpotenzial: nicht zuletzt wegen der massiven Unterschiede in der Ausbildung. Der Verkehrspsychologe Helmut Lenhard sagt: „Vorrangregeln und andere Verkehrszeichen sind essentiell. Es ist mir unerklärlich, warum man bei den Moped-Autos die Standards niedriger anlegt.“ Johanna Vitek und Roman Frutschnig fühlen sich oftmals von Autofahrern bedrängt und nicht respektiert. Sie fordern mehr Verständnis für die knapp 1.000 Moped-Autos und Quads in Kärnten.