1.400 Schadstellen nach Schneebruch

Die Kelag hat nun eine Bilanz der Winterschäden an den Stromleitungen im Land vorgelegt: Es gab 1.400 Schadstellen, der Schaden beträgt drei Millionen Euro. Ein Teil der 20 KV-Leitungen kommt nun früher als geplant unter die Erde, andere Leitungen in abgelegenen Tälern sollen bis Juni saniert sein.

In einem dieser Hochtäler, in der Teuchl im Mölltal, wurden nun sogar gebrochene Strommasten mit dem Hubschrauber ausgetauscht. Die Stromleitung führt durch dichten Wald steil hinauf. Viele der 60 Häuser werden erst seit den 1950er Jahren mit Strom versorgt. Und immer wieder fallen Bäume auf die Leitungen - vor allem im Winter. Diesmal wurden mehrere Masten beschädigt, einige wurden regelrecht zerfetzt. Die Kelag-Monteure stellten im Winter provisorisch neue Masten auf - eine gefährliche Arbeit. Albert Lackner war bei diesen Arbeiten dabei: „Wir hatten die Leitungen kaum geflickt und beim nächsten Mal lagen schon wieder Bäume auf den Leitungen. Ich bin am Sonntag immer in die Kirche gegangen und habe für die Kollegen gebetet. Wir sind froh, alle heil zurückgekehrt zu sein.“

Winterschäden Stromleitungen

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Schäden im Winter vorprogrammiert

Der Austausch der sechs Masten würde gut zwei Wochen dauern, so Reinhold Zauchner - er ist für diese Baustelle von Kärnten Netz zuständig. Deswegen hat man sich entschlossen, die tonnenschweren Hölzer mit dem Hubschrauber in den Wald zu fliegen. Arbeit für einen Tag: Die Masten werden an einem langen Seil aus dem Tal eingeflogen und Zentimetergenau eingesetzt.

Die Teuchel ist in der Zwischenzeit ohne Strom. Doch die nächsten Bäume hängen schon wieder in die Trasse. Im nächsten Winter mit viel Schnee sind Schäden quasi vorprogrammiert. Reinhold Zauchner: „Rechts und links der Leitungstrasse hat man einen Schutzstreifen von sieben Metern. Wir sind mitten in einem Waldgebiet, es ist einfach nicht zumutbar, dass die Trassen weiter ausgeschnitten werden.“

200 Monteure im Einsatz

Alles ist gut vorbereitet. In einem Flug kann der Hubschrauber einen neuen Mast bringen, den Alten ins Tal fliegen. Auch wenn die Arbeit immer Gefahren birgt - so schlimm wie in diesem Winter war es noch nie. 200 Monteure haben im Februar mit kleinen Pausen durchgearbeitet, wie Andreas Krapfl. „Man muss schon ein wenig schwindelfrei sein. Der Mast ist vereist und dadurch härter zum Steigen.“

Winterschäden

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Beim Montieren zeigt sich, dass ein Teil der Stromleitung beschädigt ist und ausgetauscht werden muss. Die Bewohner der Teuchel müssen also noch ein paar Stunden länger auf die Stromversorgung warten - aber das sind sie schon gewohnt.

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