Hypo: Ermittlungen wegen Alpine-Kredits

Die Vergabe eines 25-Millionen-Euro-Kredits an die wenig später insolvente Alpine Bau durch die Hypo-Alpe-Adria hat die Staatsanwaltschaft Klagenfurt auf den Plan gerufen. Ermittelt wird gegen zwei Ex-Vorstände und einen Ex-Mitarbeiter.

Gegen die Ex-Chefs Gottwald Kranebitter und Wolfgang Edelmüller sowie eine weitere Person sei „ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue anhängig“, bestätigte die Staatsanwaltschaft Klagenfurt einen Bericht des „Kurier“. Die Staatsanwaltschaft habe von ihnen bereits schriftliche Stellungnahmen zu den Vorwürfen verlangt.

Der unbesicherte Überbrückungskredit sei im September 2012 für 45 Tage vergeben worden, im Sommer 2013 meldete die Alpine ihre milliardenschwere Pleite an. Die Banker stehen laut „Kurier“ unter dem Verdacht, ihre „Befugnis wissentlich missbraucht“ und der Bank so einen Vermögensnachteil zugefügt zu haben. Die Vorwürfe werden vehement bestritten.

Umschuldung mit Kreditmitteln

Mit dem Geld sollte eine Umschuldung von der schwer angeschlagenen kroatischen Alpine-Tochter Osijek Koteks auf die österreichische Alpine durchgeführt werden, berichtete der „Kurier“ unter Berufung auf Informationen aus dem Umfeld der Bank.

Die Hypo sei bei der Alpine in Kroatien seit 2006 mit rund 90 Mio. Euro engagiert gewesen - 39 Mio. Euro davon drohten auszufallen. Mit der Umschuldung habe die Bank das Ausfallsrisiko reduzieren wollen - die österreichische Alpine galt als zahlungsfähiger Schuldner. Innerhalb der Hypo hatte die Alpine mit ihrem Rating ausreichende Bonität. Von der schon damals vorhandenen Schieflage des Konzerns will die Hypo-Führung dem Bericht zufolge nichts gewusst haben.

Der mittlerweile insolvente Baukonzern konnte den Überbrückungskredit nicht zurückzahlen - die Hypo meldete Forderungen in Höhe von insgesamt 36 Mio. Euro im Konkursverfahren an. Die kroatische Alpine-Tochter schulde der Bank noch rund 50 Mio. Euro.

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