KHD prangert Geheimdienst-Einbrüche an
Dem Kärntner Heimatdienst liegen Dokumente vor, in denen es um die Planung und Ausführung von zwei Einbrüchen in das KHD-Büro geht, bei denen auch „Gewaltanwendung eingeplant“ war. Der Auftrag soll direkt aus dem jugoslawischen Innenministerium gekommen sein. Von dort sollen auch Gewaltakte bis hin zu Mordanschlägen in Auftrag gegeben worden sein. Als Zeitpunkt für den Einbruch sei der 22. und 23. April 1973 vorgeschlagen worden. In dem Schreiben, das dem KHD vorliegt, heiße es dazu wörtlich „damit wir Archivalien über die Tätigkeit der beiden Organisationen erhalten. Auf dieser Basis wird sich der Staatssicherheitsdienst leichter in der offensiven Aktivität gegen die beiden Organisationen orientieren können...“
„2.000 Seiten Archivmaterial abgelichtet“
In einem Bericht an das Innenministerium in Belgrad werde dargelegt, dass bei dem Einbruch am 22. April „2.000 Seiten Archivmaterial abgelichtet“ worden seien. Der Einbruch wurde damals vom KHD nicht bemerkt. Unte den sieben UDBA-Leuten, die am Einbruch beteiligt waren, soll sich laut KHD auch Luka Vidmar befunden haben, der sich als einer der Täter beim Bombenanschlag auf das Heimatmuseum schwer verletzte. In der Nacht auf den 14. April 1974 wurde schließlich abermals in das Heimatdienst-Büro eingebrochen.
Historikerkommission will Hintermänner nennen
Eine Historikerkommission unter Vorsitz des Direktors des Landesarchivs Wilhem Wadl will in den nächsten Monaten eine 700 seitige Publikation veröffentlichen. Dort sollen die Hintermänner genannt werden.
Links:
- Neue Erkenntnisse zu Anschlag in Völkermarkt (kaernten.ORF.at, 12.08.2010)