Badeunfälle: Im Ernstfall unbedingt handeln

Jährlich sterben 80 Menschen in Österreich an den Folgen eines Badeunfalls. Zwei aktuelle Fälle in Kärnten werfen die Frage auf: Was kann, was muss man im Ernstfall tun? Die Wasserrettung appelliert an mögliche Zeugen von Badeunfällen, auf jeden Fall tätig zu werden. Man könne nichts falsch machen.

In den vergangenen Tagen verunglückten zwei Menschen bei Badeunfällen in Kärnten. Am Millstätter See ertrank ein 23 Jahre alter Mann aus Sri Lanka - er war Nichtschwimmer. Im Gemeindebad Pischeldorf kam für einen Badegast nach einem Herzinfarkt beim Schwimmen jede Hilfe zu spät.

Überanstrengung vermeiden, in Ufernähe bleiben

Viele Badeunfälle könnten vermieden werden, sagte Heinz Kernjak, Landesleiter der Kärnten Wasserrettung. Unkenntnis, Selbstüberschätzung, Übermut und Überanstrengung seien die häufigsten Ursachen für Badeunfälle. „Wenn man körperlich nicht ganz in der Lage ist, sollte man es auch bleiben lassen oder zumindest Schwimmhilfen mitnehmen. Man sollte auch in dem Bereich bleiben, wo man nicht so leicht untergehen kann oder wo man gemeinsam mit anderen Schwimmern dem Badevergnügen nachgehen kann“, so Kernjak. Allgemein empfiehlt Kernjak, unbekannte Gewässer und unruhige Strömungen möglichst zu meiden.

Kinder nicht aus den Augen lassen

Bei Kindern sind Badeunfälle schon die zweithäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen. Heinz Kernjak: „Die meisten Badeunfälle passieren bei Kindern im privaten Bereich - in Swimmingpools oder kleinen Planschbecken. Es bleibt den Eltern nichts übrig, als auf das Kind ständig aufzupassen. Da gibt es keine anderen Möglichkeiten.“

Appell an Zeugen: Man kann nichts falsch machen

Wird man Zeuge eines Unfalls, ist schnelles Handeln gefragt. Noch vor der Rettung des Ertrinkenden sollte sofort der Notruf verständigt werden. 112 ist die Nummer für den Euronotruf, 130 für die Wasserrettung. Kernjak: „Wenn man sieht, dass das Ertrinkungsopfer nicht mehr atmet, sollte man mit Beatmung oder Herz-Druck-Massage beginnen. Am Schlimmsten ist es, wenn man nichts macht. Man kann nichts falsch machen, außer man macht nichts.“

Jährlich sterben 80 Menschen in Österreich an den Folgen eines Badeunfalls. Die Serie tödlicher Badeunfälle in den letzten Tagen in Österreich setzt sich unterdessen fort: Die Leiche eines am Wochenende ertrunkenen 77-jährigen Salzburgers wurde heute Vormittag aus dem Mondsee geborgen, in Vorarlberg konnte ein 71-Jähriger nach einem Herzinfarkt trotz der beherzten Hilfe anderer Badegäste nicht mehr gerettet werden. Mehr dazu in salzburg.ORF.at und vorarlberg.ORF.at.

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