Schwierige Zukunft für Flughafen Klagenfurt
Im letzten Jahr verzeichnete der Kärnten Airport mit einem Passagierrückgang von mehr als 25 Prozent auf 280.000 Fluggäste das schwächste Ergebnis aller Regionalflughäfen in Österreich. Der neue Flughafen-Geschäftsführer Max Schintlmeister sieht trotz aller Widrigkeiten für den Kärnten Airport weiterhin großes Potential. In der Alpen-Adria-Region würden 2,6 Millionen Menschen leben, die nur eine Stunde Anreise zum Kärnten Airport hätten.
Startschwierigkeiten für neue Deutschland-Flüge
Im Winterflugplan finanzierte der Kärnten Airport eine Verbindung der deutschen Fluglinie Condor nach Berlin und Hamburg um 1,2 Millionen Euro aus eigener Tasche. Rückwirkend betrachtet war die Verbindung ein Reinfall, sagt Schintlmeister.
Die Strecke nach Hamburg war gut ausgelastet, jene nach Berlin blieb laut Schintlmeister deutlich unter der erhofften Auslastung von 70 Prozent – wie viel genau, wollte der Flughafendirektor nicht sagen. Künftig werden auch keine Flugverbindungen mehr finanziert werden können, denn das verbietet ein neues EU-Wettbewerbsrecht.
Verhandlungen mit Ryanair
Offen ist auch die Zukunft der Ryanair-Flüge nach London, die drei Mal wöchentlich angeboten werden. Derzeit laufen Verhandlungen mit der Billig-Fluglinie, sagt Schintlmeister: „Wir werden mit Ryanair arbeiten, wenn wir damit Geld verdienen.“ Bis Oktober stehen die London-Verbindungen jedenfalls fix im Sommerflugplan.
Mehr Werbung für Germanwings-Flüge
Seit wenigen Wochen bietet der Klagenfurter Flughafen einen Bus-Shuttle vom Grazer Hauptbahnhof zum Kärnten Airport an, um auch steirischen Fluggästen die tägliche Anbindung nach Köln/Bonn schmackhaft zu machen. Die Fluglinie Germanwings entschied sich nämlich für Klagenfurt und nicht für Graz. Für diese Verbindung gebe es noch Potential, so der Flughafendirektor. Die Buchungen seien noch zurückhaltend, jetzt gehe es darum, Werbung für die Anbindung zu machen.
Schwierigkeiten könnten auch jüngste EU-Pläne bereiten: Die EU will die Förderungen für Regionalflughäfen stoppen. Ohne Subventionen wäre die für das Jahr 2015 geplante Erneuerung der Start- und Landepiste in Klagenfurt in Gefahr, sagt die Flughafengeschäftsführung.