Gedämpfte Stimmung in der Wirtschaft

Die Investitionen brechen ein, Exporte stagnieren und die Auftragsbücher sind mäßig gefüllt. Das ergab eine Umfrage der Wirtschaftskammer Kärnten unter 1.131 Unternehmern. Am Dienstag wurde die Konjunkturstudie präsentiert.

Vorsichtig pessimistisch, mit einigen Lichtblicken - so fasst Studienautor Gottfried Haber das Bild zusammen, das die Kärntner Unternehmerinnen und Unternehmer von der näheren Zukunft haben. Einen Grund für die gedämpfte STimmung sieht der Wirtschaftsexperte darin, dass ein bereits vor einem halben Jahr prognostizierter Konkunkturaufschwung nicht eingetreten ist.

„Topthema der Unternehmen ist die Unsicherheit. Während in den früheren Jahren das wichtigste Thema für die Unternehmen war, eine schlechte Wirtschaftsentwicklung zu erwarten, erwarten sie jetzt Schwierigkeiten, weil sie die Entwicklung nicht abschätzen können. Es ist unkalkulierbar, wie es weitergeht“, so Haber.

Exporte nach China und Indien sollen forciert werden

Ein Hauptsorgenkind im Jahr 2012 war die für Kärnten so wichtige Exportwirtschaft. Auch im gesamten heurigen Jahr dürften die Exportumsätze schwach bleiben.

Da die Konjunktur im gesamten Euroraum stagniert, ist es für Wirtschaftskammer Präsident Franz Pacher wichtig, die Exporte nach Übersee auszuweiten: „In den Schwellenländern gibt es sehr wohl ein Wachstum von etwa fünf Prozent. In China und Indien gibt es sogar ein bis zu achtprozentiges Wachstum.“

Zögerliche Investitionspläne

Die unsichere Wirtschaftslage bremst aber auch die Investitionen. So haben nur 25 Prozent der befragten Unternehmer vor, in den nächsten zwölf Monaten zu investieren. Weitere 25 Prozent wollen bereits geplante Investitionen auf später verschieben.

Einen kleinen Lichtblick sehen die Unternehmer für den Arbeitsmarkt: Es wird erwartet, dass die Beschäftigung in den kommenden Monaten leicht steigt. Ein großes Problem bleibt aber weiterhin der Mangel an qualifizierten Fachkräften.

Land und AMS stocken Arbeitsmarkt-Mittel auf

Das Land Kärnten startet gemeinsam mit dem AMS und dem Kärntner Gemeindebund eine neue Beschäftigungsoffensive. 200 Menschen werden so in gemeinnützigen Einrichtungen Arbeit finden. Zusätzlich werden noch 130 Arbeitsplätze bei Unternehmen gefördert - mehr dazu in Land und AMS starten Joboffensive.