Drohungen: Waffen-HTL in der Kritik
Polizeisprecher Rainer Dionisio sagte zu den Ermittlungen: „Es wird notwendig sein, noch weitere Zeugen und Auskunftspersonen zu befragen, um das Bild abzurunden, bevor wir eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft übermitteln können.“
Schüler informierte Direktor
Angeblich hatte der 22-jährige Schüler aus Deutschland gemeinsam mit Mitschülern einen Einbruch geplant. Als die möglichen Komplizen nach und nach abgesprungen waren, soll sie der Deutsche mit dem Tod bedroht haben. Vonseiten des Landesschulrates gibt es Vorwürfe gegen die Schule: Obwohl sich einer der Jugendlichen an eine Vertrauensperson in der Schule gewandt hatte, wurde eine Woche lang nicht darauf reagiert.
Schusswaffen besessen
Der 22-jährige Schüler besaß legal zwei Waffen, die ihm abgenommen wurden, sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio. Es handelt sich dabei um eine Neunmillimeterpistole und ein .22-Kleinkaliberpistole.
„Nächstes Mal gleich reagieren“
Der Direktor der HTL für Waffentechnik, Max Winkler, rechtfertigte sich im Radio-Kärnten-Interview damit, dass man zunächst nicht gewusst habe, wie ernst die Drohungen zu nehmen seien. Im Nachhinein betrachtet hätte er womöglich anders reagiert, so Winkler: „Aufgrund dessen, wie es jetzt ist oder zu sein scheint, muss ich sagen: Beim nächsten Mal muss man gleich reagieren und schauen, ob man den Fall an die Polizei weitergibt.“
Dass es in einer Schule, in der Waffen eine große Rolle spielen, besondere Vorsichtsmaßnahmen geben sollte, sieht Winkler nicht unbedingt so. Man schaue sich Schüler bei der Aufnahme ohnehin genauer an, außerdem sei eine Aufklärung über den Umgang mit Waffen Teil des Unterrichts.
Landesschulrat für neue Regeln
In einer Aussendung reagierte am Montag auch der Kärntner Landesschulrat Rudolf Altersberger. Er meinte, dass das Krisenmanagement verbessert werden müsse. Die Sicherheit der Schüler habe auf alle Fälle im Vordergrund zu stehen, zu langes Abwarten verschärfe die Situation.
Der Direktor der HTL müsse das Aufnahmeverfahren für die Schule strenger anlegen, darauf bestehe er, sagte Altersberger. Künftig sollen Schulpsychologen bei den Aufnahmegespräche mitarbeiten, Drohungen und Verdachtsmomente seien in Zukunft sofort der Polizei zu melden, und es dürfe auf keinen Fall ein „Waffenkult“ entstehen - darauf hätten die Lehrer zu achten, schloss Altersberger.