Hypo-Vorstand wiederbestellt

Der Aufsichtsrat der Hypo Alpe Adria Bank International AG hat die vier Mitglieder des Vorstands der Bank für eine neue dreijährige Periode wiederbestellt. Die EU drängt auf eine rasche Restrukturierung. Die Hypo sperrte unterdessen die Konten der bosnischen Airline.

Gottwald Kranebitter, Wolfgang Edelmüller, Johannes Proksch und Rainer Sichert werden auch künftig die Bereiche Vorstandsvorsitz bzw. Risiko, Finanzen und Markt verantworten. Der Präsident des Aufsichtsrats, Johannes Ditz, sagte nach dem einstimmigen Beschluss, man habe damit ein „Zeichen der Stabilität für die laufende Restrukturierung und Sanierung des Unternehmens“ gesetzt. Als besonderen Schwerpunkt für das laufende Jahr nannte Ditz den erfolgreichen Abschluss des EU Verfahrens und die Privatisierung der Österreich Tochter.

Seit 2010 konnten die Haftungen der öffentlichen Hand um rund ein Viertel reduziert und die Staatsbeihilfen zur Gänze im Eigenkapital der Bank erhalten werden, die „Reise auf dem Sanierungsweg ist aber sicher noch nicht zu Ende“, sagte Vorstand Kranebitter.

EU drängt auf rasche Abwicklung

Die EU-Kommission fordert von Österreich plausible Restrukturierungsfahrpläne für die Hypo Bank ein und droht im schlimmsten Fall damit, die seit 2009 notverstaatlichte Kärntner Bank zu schließen. Diese angedrohte Parallele zur deutschen WestLB sorgte am Wochenende für Aufregung in Wien. Wolfgang Nolz, Sektionschef im Finanzministerium und seit Montag auch neuer Kapitalmarktbeauftragter der Finanzministerin, sieht in den Äußerungen aus Brüssel eine Forderung nach Tempo.

Nolz: „Geordnete Abwicklung vernünftig“

Österreichs Standpunkt, bei der Hypo Alpe Adria eine geordnete Abwicklung anzustreben, hält Nolz für „sehr vernünftig“, wie er am Montag bei seiner Vorstellung auf Journalistenfragen sagte. Brüssel verlange nicht, dass die Bank sofort zugedreht werden soll. Aufgabe der Kommission ist es in den Augen von Nolz vielmehr, auf „möglichst rasche" Lösungen zu drängen. „Die Botschaft ist in Österreich angekommen.“ Die EU wisse, dass sich Österreich mit der Sache sehr intensiv befasse. Es sei noch einiges an Arbeit zu tun, und die EU-Kommission werde das respektieren, ist der Spitzenbeamte im Wiener Finanzministerium überzeugt. In seinen Arbeitsbereich als Kapitalmarktbeauftragter fällt die Hypo direkt aber nicht.

Fekter: intensive Verhandlungen

Finanzministerin Maria Fekter verwies in der Hypo-Causa auf intensive Verhandlungen mit der EU-Kommission. Auf die Frage, ob die Hypo Alpe Adria weitere staatliche Finanzspritzen brauchen wird, meinte Fekter wieder unter Verweis auf laufende Verhandlungen, dass auch dazu noch nichts zu sagen sei. Nachsatz: „Ich hoffe nicht.“

Konten der bosnischen Airline gesperrt

Die Hypo sperrte der bosnischen BH Airlines wegen überfälliger Kreditraten die Konten, weswegen die beiden Flugzeuge der staatlichen Fluggesellschaft seit voriger Woche auf dem Boden bleiben müssen. Das berichtet das „WirtschaftsBlatt“ in seiner Montagausgabe. Demnach hat die Airline, die der bosniakisch-kroatischen Teilrepublik gehört, Kreditraten in Höhe von sieben Mio. Konvertiblen Mark (3,5 Mio. Euro) nicht rechtzeitig bezahlt. Die Kontosperre sei die letzte Option gewesen, sagte eine Hypo-Sprecherin in Bosnien dem „WirtschaftsBlatt“. Ein Bankrott der Fluglinie sei aber nicht im Interesse der Bank.

Kaiser: Teil der Kärntner Identiät

Der designierte Kärntner Landeshauptmann, SPÖ-Landesparteivorsitzender Peter Kaiser setzt sich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Kundinnen und Kunden der Hypo Alpe Adria Bank ein. Nach den jüngst veröffentlichten Meldungen, bezüglich der Gespräche zwischen Republik und Europäischer Kommission pochte Kaiser am Montag in einer Aussendung darauf, dass diese so rasch wie möglich positiv abgeschlossen werden.

„Vor politischem Neuanfang“

Die Hypo Alpe Adria sei Teil der Identität Kärntens, so Kaiser. Auch wenn einige diese Bank zum Nachteil vieler politisch missbraucht und ihr durch unverantwortliche Entscheidungen schweren Schaden zugefügt haben, sei es Dank der Rettung durch die Bundesregierung gelungen, die Hypo Alpe Adria zu stabilisieren und aus der schwersten Seenot in deutlich ruhigere Gewässer zu steuern. Kärnten als Bundesland stehe vor einem grundlegenden politischen Neuanfang und auch die Hypo Alpe Adria Bank in Kärnten präsentiere sich nach harten Sanierungsschritten, der Rückbesinnung auf den Heimatmarkt auf dem Weg in eine bessere Zukunft.

Kaiser fordert Klärung

Auch der Kärntner SPÖ-Chef und voraussichtlich neue Landeshauptmann von Kärnten, Peter Kaiser, forderte am Montag eine rasche Klärung der Situation. Die Republik solle sich so bald wie möglich mit der Europäischen Kommission einigen, forderte Kaiser in einer Aussendung. Die Bank, die Teil der Identität Kärntens sei, sei in der Vergangenheit von einigen wenigen „politisch missbraucht“ worden. Dank der Rettung durch die Bundesregierung sei es aber gelungen, die Hypo zu stabilisieren und in ruhigere Gewässer zu steuern.

Übereilte Alarmmeldungen seien angetan, das Vertrauen in die Bank zu stören. Kaiser betonte, dass zehntausende Menschen in Kärnten das Service und die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzten. Das Bundesland stehe vor einem grundlegenden politischen Neuanfang und auch die Hypo Alpe-Adria-Bank in Kärnten präsentiere sich nach harten Sanierungsschritten und der Rückbesinnung auf den Heimatmarkt.

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