Volksschulen werden geschlossen

An 236 Volksschulen in Kärnten beginnt in der kommenden Woche wieder der Unterricht. Es sind um elf Schulen weniger als 2011. Sie fielen Zusammenlegungen oder Schließungen zum Opfer. Jüngst betroffen sind Mieger und Radsberg - es gibt Widerstand.

Weitere Schulschließungen in den nächsten Jahren scheinen angesichts der rückläufigen Geburtenzahlen nicht zu vermeiden. Die Gemeinden sind wirtschaftlich immer seltener in der Lage, den Betrieb von Zwergschulen zu finanzieren. Immerhin müssen sie die Schulerhaltungskosten tragen.

Sie sind daher für Angebote des Landes aufgeschlossen, kleine Schulen zusammenzulegen. Zum Beispiel die Gemeinde Ebenthal bei Klagenfurt: Der Gemeinderat beschloss heuer einstimmig, dass die baufällige Volksschule Gurnitz umgebaut und auch erweitert werden soll.

Landesgeld nur bei Schließung

Bürgermeister Franz Felsberger (SPÖ) sagte, es sei von Anfang an klar gewesen, dass drei Millionen Euro aus dem Schulbaufonds des Landes nur dann fließen würden, wenn im Gegenzug zwei Zwergschulen in der Gemeinde geopferte werden. Das sind jene in Mieger und Radsberg. Viele im Gemeinderat aus den Reihen der Opposition wollen dies aber nicht erfahren haben. Ein Beschluss unter falschen Voraussetzungen, lautet der Vorwurf.

Zehn Kilometer Schulweg

Auch viele der betroffenen Eltern wollen sich nicht damit abfinden. Eine Bürgerinitiative bildete sich und kämpft gegen die Schließung der kleinen Schulen ab dem Schuljahr 2015/16. Der Schulweg der Kinder nach Gurnitz würde dann bis zu zehn Kilometer betragen, wird ins Treffen geführt. Außerdem würdeen Qualitätseinbußen beim zweisprachigen Unterricht befürchtet, der auf den bisherigen Standorten vorzüglich sei.

Bürgermeister Franz Felsberger hingegen hebt die Vorteile eines zentralen Schulstandortes in Gurnitz hervor: bessere Verpflegung und Nachmittagsbetreuung.

Landesschulrat: Schulen erhalten

Der Vizepräsident des Landeschulrates, Rudolf Altersberger (SPÖ), sagte in einer Aussendung am Sonntag, die beiden zweisprachigen Volksschulen Mieger und Radsberg seien wichtig. Es müsse dringend ein Konzept für die pädagogische Nahversorgung geben, bevor die Schulen geschlossen werden. Bei einigen der von Schließung betroffenen Schulen könnten die Eltern Geld in die Hand nehmen und die Schulen privat weitergeführt werden.