Neue Erkenntnisse über Bergfried
Seit Mai ist ein hochkarätiges Bauforschungsteam in Friesach, um im Zuge der Restaurierung des Bergfriedes Details über den Bau des Turmes zu erfahren. Anhand des gefundenen Gerüstholzes konnten die Mauern bis ins zwölfte Jahrundert zurück datiert werden.
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„Jede Baumaßnahme hinterlässt Spuren“
Einer der Forschungsleiter ist Ronald Woldron aus Wien: „Jede bauliche Maßnahme hinterlässt Spuren. Wenn man diesen folgt, kann man die Genese des Turmes von den Anfängen und Umplanungen bis hin zu Umbauten oder Brandkatastrophen genau rekonstruieren. Über die Dendrochronologie kann man im Idealfall auf ein halbes Jahr genau das Fälldatum [der verwendeten Baumstämme, Anm.] bestimmen. Es geht darum, über Klimakurven das Fälldatum zu erschließen.“
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Neben den absoluten Datierungen von Gebäudeteilen sei das Erschließen der relativen Bauphasen eine der Aufgaben, die das Forschungsteam auch in Friesach durchzuführen habe. Dabei würden folgende Überlegungen im Mittelpunkt stehen: Welcher Bauherr errichtet welchen Teil des Turmes warum, wann und wie?
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Experte: Friesach architektonisch faszinierend"
Friesach sei von besonderem Interesse für die Forscher, weil es im zwölften und 13. Jahrhundert die bedeutendste Stadt in Kärnten war. „Sie ist architektonisch faszinierend, weil – aufgrund des Bedeutungsverlustes in der Neuzeit – sehr viel erhalten ist“, so Woldron.
Arbeiten dauern bis Oktober
Die Restaurierung des Bergfrieds, dem Wahrzeichen der Burgruine Petersberg in Friesach, kostet 360.000 Euro. Im Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.