Wespenplage bleibt aus

Nach dem vergangen Sommer mit einer enormen Wespenplage sind heuer wesentlich weniger Wespen unterwegs. 2011 mussten die Notärzte deutlich häufiger als üblich allergische Reaktionen nach Wespenstichen behandeln.

Menschen, die gegen Wespenstiche allergisch sind, können sich freuen, da es heuer wesentlich weniger der Quälgeister gebe. Laut Biologe Christian Wieser vom Landesmuseum sei die große Massenvermehrung vom Vorjahr Grund für den Rückgang im heurigen Jahr.

Natürliche Feinde als Ursache für Wespen-Rückgang

Laut Wieser konnten sich im letzten Jahr nicht nur die Wespen selbst, sondern auch ihre natürlichen Feinde sehr gut etablieren. Diese seien jetzt am Höchststand ihrer Population und bekämpfen die Wespen vom natürlichen Stand der Dinge her, so Wieser. „Feinde bedeutet Parasiten, die haben Wespen genauso wie andere Tiere. Weitere Fressfeinde können andere Insekten sein“, sagte Wieser.

Plagen verlaufen zyklisch

Wieser spricht von Zyklen, so wie bei der heurigen Mäuseplage. Das gebe es bei allen Tierarten - mit Spitzen nach oben und nach unten. Im Frühling vermuteten Biologen, dass der milde Winter eine neuerliche Plage bringen werde. „Königinnen überleben auch -20°C ohne Probleme“, erklärte Wieser.

Es könne sein, dass es bei wärmeren Temperaturen zu vermehrter Schimmelbildung oder zu einem vermehrten Auftreten von Schimmelpilzen kommt, da können die Tiere mehr Schwierigkeiten beim Überwintern haben als in einem kalten Jahr, so Wieser.

Experte rechnet mit baldiger Gelsenplage

Der Experte schließt aus, dass sich da heuer noch etwas ändere. Anders sehe das bei anderen Plagegeistern aus - die kommen demnächst. „Bei Gelsen ist derzeit eine optimale Lage festzustellen. Nach diesen Regenfällen werden sie sicherlich gute Bedingungen haben“, sagte Wieser.

Wenn es dann auch noch wärmer wird verlaufen die Zyklen sehr schnell und der August könne noch zu einer „stechenden Angelegenheit“ werden, folgerte Wieser. Temperaturabhängig sei dies aber in zwei bis drei Wochen wieder überwunden. Bei den Wespen sei mit einem mindestens ein Jahr andauernden Zyklus zu rechnen, so der Biologe.

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