„Goldhaube“ durch Blitz schwer beschädigt

Die „Goldhaube“, die Radarstation des Bundesheers auf der Koralm, ist durch einen Blitzschlag und Sturm schwer beschädigt worden. Laut Polizei besteht Einsturzgefahr, das Gelände wurde am Donnerstag abgesperrt und die Anlage abgeschaltet.

Betroffen ist die militärische Radaranlage, nicht jene für die Zivilluftfahrt. Der Blitz dürfte schon während der letzten Woche in die Kunststoffkuppel der Radaranlage, Teil des Luftraumüberwachungssystems „Goldhaube“, eingeschlagen haben. Die Anlage war erst Anfang Mai offiziell eröffnet worden, nachdem sie um 35 Millionen Euro aufgerüstet worden war.

Laut Bundesheer könnten auch mehrere Blitzeinschläge die Hülle beschädigt haben, ein Sturm in der Nacht auf Donnerstag beschädigte dann die Kuppel schwer. Am Donnerstag wurde die Polizei alarmiert, weil ein Riss entstand und die Kuppel einzustürzen droht. Schneedruck macht der Anlage zusätzlich zu schaffen.

Militärische Luftraumüberwachung

Die Radarstation in Kärnten, Teil des Systems „Goldhaube“, dient zur Luftraumüberwachung für militärische und zivile Zwecke. Gemeinsam mit zwei weiteren Radarstationen in Österreich - Kolomannsberg (Oberösterreich/Salzburg) und Steinmandl in Niederösterreich - kann der Luftraum mehrere 100 Kilometer über die österreichischen Grenzen hinaus überwacht werden.

Das Gelände musste von der Feuerwehr abgesperrt werden. Personen sind aber nicht in Gefahr, heißt es von der Polizei.

Anlage wurde abgeschaltet

Die Schäden seien in der Früh bei einer Routinekontrolle entdeckt worden, daraufhin wurde die Anlage abgeschaltet, sagt Major Peter Barthou vom Verteidigungsministerium.

Zwei der Platten, die die empfindliche Radaranlage schützen, mit einer Fläche von rund 20 Quadratmetern, müssen ausgetauscht werden. „Wir müssen erst feststellen, ob die Antennen auch Schaden genommen haben“, so Barthou. Wie lange das dauern wird, steht noch nicht fest. Der Schaden wird auf mehrere hundert tausend Euro geschätzt. Die Reparatur wird voraussichtlich mehrere Wochen oder sogar Monate dauern.

Überwachung ist gesichert

Eine Lücke in der Luftraumüberwachung bestehe deswegen aber nicht, betont Barthou. Die Koralm-Anlage ist Teil eines Systems mehrerer Radaranlagen. Fällt eine der Anlagen aus, übernimmt eine andere zumindest kurzfristig ihre Aufgabe. Für die Dauer der Reparaturarbeiten wird zudem eine mobile Station eingesetzt.

Die Station auf der Koralpe war erst kürzlich zu einer modernen Long-Range-Radarstation aufgerüstet worden, die im Oktober vergangenen Jahres den Betrieb aufgenommen hat. Die Aufrüstung der Koralpe und der beiden anderen Stationen kostete insgesamt rund 70 Millionen Euro.