Kärntens Radwegnetz wird erweitert

Das Kärntner Radwegenetz umfasst mittlerweile mehr als 940 Kilometer, heuer kommen noch 22 dazu. Unter anderem sind Lückenschlüsse im Gurk- oder Görtschitztal Radweg geplant.

Das Herzstück des heimischen Radwegenetzes ist der Drauradweg mit im Durchschnitt 500 bis 600 Radfahrern pro Tag. Die beliebteste Strecke ist jene rund um den Millstätter See. Im Durchschnitt umrunden 900 Radfahrer täglich den See. Das haben Zählungen ergeben.

Radfahren immer beliebter

Radfahren boomt - nicht nur aus gesundheits- und sportlichen Gründen, auch die hohen Spritkosten sind ein Grund dafür, dass immer mehr Kärntner ihre Autos stehen lassen und zumindest kurze Wege mit dem Rad zurücklegen. Laut einer Studie vom Verkehrsclub Österreich zeigt sich, dass im Jahr 2001 österreichweit 146.000 Menschen mit dem Rad zur Arbeit gefahren sind. 2011 waren es 247.000, also fast doppelt soviele.

Das zeigt, dass Radfahren neben Wandern im Freizeitverhalten der Kärntner und im Tourismusbereich eine große Rolle spielt, sagt Straßenbaureferent Gerhard Dörfler (FPK): „Das Rad hat sich nicht nur als Tourismusvehikel etabliert, sondern es wird auch immer mehr – aufgrund der Treibstoffpreissituation und des Ausbaus des Radwegnetzes, sowie weil es neue Sportgeräte und neue Verkehrsvehikel gibt, wie zum Beispiel Elektrobikes - genutzt. Dort, wo es kurze Strecken zum Arbeitsplatz gibt, wird es tatsächlich auch als Arbeits- und Einkaufsfahrzeug genutzt. Dieser Aspekt ist nicht zu unterschätzen.“

Stetiger Ausbau des Radwegnetzes

22 Kilometer Radwege werden gerade gebaut. Lücken beim Gurker- und beim Görtschitztalradweg werden noch heuer geschlossen. Die Kosten werden zu zwei Drittel vom Land, zu einem Drittel von den Gemeinden getragen. In den nächsten Jahren soll das Kärntner Radwegnetz noch weiter ausgebaut werden, kündigte Dörfler an.

Dörfler: Lieserschlucht-Lücke schließen

Es gibt eine Lücke in Kärnten, die seit Jahren problematisch ist, so Dörfler: „Für die sogenannte Lieserschlucht von Spittal nach Seeboden gibt es ein fertiges Projekt, das wir auch beim Klimafonds beantragt haben. Die Gemeinden vertreten diesbezüglich allerdings einen etwas anderen Standpunkt. Sie wollen eine Bergetappe mit einem Forstweg machen, der aber baulich schwer realisierbar ist. Das wäre aber die wichtigste Lücke, weil einerseits der Nummer-Eins-Radweg von der Frequenz her, nämlich der am Millstätter See, mit dem Drautalradweg verbunden werden würde.“

Ab 1. Mai: Postbusse mit Radanhängern unterwegs

Die ÖBB bieten vier spezielle Postbusse für Radfahrer an. Mit Anhängern werden die Fahrräder befördert. Von 1. Mai bis 30. September sind die Postbusse mit ihren Radanhängern zwischen Spittal und Heiligenblut unterwegs.

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