Shared Space für Velden und Klagenfurt

Shared Space ist ein Verkehrskonzept für Straßen und Plätze, das weder Verkehrszeichen noch Bodenmarkierungen vorsieht, Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger sind gleichberechtigt. In Velden und Klagenfurt wird dieses Konzept eingeführt.

Eine Straße oder ein Platz ohne Markierungen und Schilder. Ohne Gehsteig und Zebrastreifen. Mit Autos, Radfahrern und Fußgängern - das ist Shared Space. Weil alle Verkehrsteilnehmer dieselben Recht haben, sind Pkw-Lenker, Radfahrer und Fußgänger gezwungen, besser aufeinander achtzugeben. Weniger Unfälle sollen die Folge sein.

Velden: Keine Gehsteige, keine Straßenbegrenzungen

Ab Herbst soll der erste Shared Space in Velden und auch auf einem kleinen Areal in Klagenfurt getestet werden. Unmittelbar nach Ende der Urlaubszeit sollen die Verkehrsflächen in Velden umgebaut werden. Von der Bahnhofsstraße bis zum Casino gibt es dann keine Gehsteige mehr, keine Straßenbegrenzungen. Kostenpunkt: 1,6 Millionen Euro. Den Großteil, 900.000 Euro zahlt das Land, 600.000 die Gemeinde, den Rest die Anrainer, also Cafes und Bars, die im Shared Space ihre Gastgärten ausdehnen können. Ferdinand Vouk, Bürgermeister von Velden sagt: „Wir haben den Betrieben angeboten, dass sie ihre Gastgärten ausdehnen können. Der Verkehr wird ruhiger und langsamer fließen, deswegen wird es öfter möglich sein zu flanieren und die Straße in aller Ruhe zu überqueren“.

Fahren im Schritttempo: Durchzugsverkehr soll weichen

Bürgermeister Vouk hofft, dass mit Shared Space auch der Durchzugsverkehr aus Velden verschwindet, weil in der großen Fußgänger-Zone nur im Schritttempo gefahren werden darf. Wo jetzt 550 Autos pro Stunde durchfahren, soll in Zukunft eine Flaniermeile entstehen. Ähnliche Pläne gibt es auch für Landskron. Allerdings liegt bislang nur eine Absichtserklärung vor.

Steinkellner erhofft sich „Torfunktion“

Etwas weiter ist man dagegen in Klagenfurt, auch wenn der für Shared Space vorgesehene Bereich eher klein bis winzig ist: Einige Meter der 10. Oktober-Straße ab dem Neuen Platz sollen „Shared Space“ werden. Verkehrstadtrat Peter Steinkellner erhofft sich neben den bekannten Vorteilen einen weiteren positiven Effekt: „Das Ergebnis ist dann eine super restaurierte Straße. Im Bereich 10. Oktober-Straße soll eine Torfunktion entstehen. Wir wissen nämlich, dass die Fußgängerströme bis zum Lindwurm gehen und dann wieder umdrehen. Hier ist dann ein Blickfang, damit auch Touristen in den Süden der Stadt gehen und die umliegenden Straßen frequentieren“.

Positive Erfahrungen in der Steiermark

In Shared Space-Zonen herrscht die Rechtsregel. Auf Erfahrungen, wie sich das Verkehrskonzept auswirkt, kann man in Gleinstätten in der Steiermark oder im Uni-Viertel in Graz zurückgreifen, sie fallen überwiegend positiv aus. Ab 2013 soll es Shared Space auch in Sitzenberg in Niederösterreich geben.

Shared Space am Grazer Sonnenfelsplatz

ORF/ Bernd Korner

Shared Space in Graz

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