Facebook entlarvt Neonazi

Erfolg für die Verfassungsschützer: Das Social Network Facebook hat die Daten eines 17-jährigen Lehrlings aus dem Lavanttal bekanntgegeben, dessen Internetprofil mit hetzerischen und antisemitischen Parolen gespickt war.

Wie die „Kleine Zeitung“ (Freitag-Ausgabe) berichtete, bekam das Kärntner Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) bei der Suche nach einem mutmaßlichen Neonazi Unterstützung von Facebook.

Die Firma mit Sitz in den USA rückte mit der Identität des 17 Jahre alten Kärntners heraus. „Es war das erste Mal, dass wir bei Facebook angefragt haben, und sie haben uns nach einiger Korrespondenz die Daten herausgegeben“, bestätigte LVT-Chef Helmut Mayer am Freitag gegenüber der APA.

Mit Erfolg nicht gerechnet

Ermittler aus anderen Bundesländern hätten zwar wenig Aussicht auf Erfolg prognostiziert und „viel Glück gewünscht“. Allerdings habe sich ein junger Kärntner Beamter sehr um den Fall bemüht. „Er war sehr hartnäckig“, sagte Mayer. Grundlage für die Herausgabe der Daten sei selbstredend ein entsprechender Beschluss der Staatsanwaltschaft Klagenfurt gewesen.

Hausdurchsuchung angeordnet

Nachdem die Verfassungsschützer die Identität des Jugendlichen aus den USA zugesandt bekommen hatten, wurde eine Hausdurchsuchung angeordnet. Dabei wurde weiteres einschlägiges Material gefunden.

„Bei der Einvernahme gab der 17-Jährige an, die Seite aus reiner Angeberei erstellt zu haben. Er wollte stark und cool sein“, sagt Mayer. Der Lehrling wurde bei der Staatsanwaltschaft wegen Verhetzung und Wiederbetätigung angezeigt.

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