Abberufung von Uni-Rektor unterbrochen

Das Abberufungsverfahren für den den Rektor der Universität Klagenfurt, Heinrich C. Mayr ist unterbrochen. Das Wissenschaftsministerium hat auf Antrag des Rektors ein aufsichtsbehördliches Verfahren eingeleitet. Mayr bleibt im Amt, bis das Verfahren im Ministerium abgeschlossen ist.

Was in der Universität schon vermutet worden ist, ist seit Donnerstag offensichtlich. Die Tatsache, dass sich im Universitätssenat 20 der 24 Mitglieder gegen eine Abberufung von Rektor Mayr ausgesprochen haben, dürfte die Verantwortlichen im Wissenschaftsministerium dazu veranlasst haben, die Vorgänge rund um den Rektor näher zu untersuchen.

Argumente beider Seiten werden überprüft

Nicht nur die von Mayr eingereichten Unterlagen werden überprüft, auch der Universitätsrat kann seine Gründe für die geplante Abberufung auf den Tisch legen, sagte dessen Vorsitzende Herta Stockbauer.

Freizeitzentrum war Stein des Anstoßes

Die Investition in ein Freizeitzentrum in der Nähe der Uni hat den Konflikt um den Rektor ausgelöst. Das gab der Universitätsrat am Freitag bekannt. Mayer habe mehr als 250.000 Euro investieren wollen. Der Unirat wollte die Mittel lieber für Forschung und Lehre eingesetzt wissen.

Das sei aus ihrer Sicht durchaus von Vorteil, so Stockbauer. Denn bisher seien die sieben Mitglieder ja vom Gesetz her zur Verschwiegenheit verpflichtet gewesen und hätten sich auch daran gehalten. Im Gegensatz zu Rektor Mayr, der ja wiederholt öffentlich dazu Stellung genommen habe, sagte Stockbauer. Jetzt habe der Rat Parteienstellung und könne so den „Verunglimpfungen“ des Rektors, wie sie es nennt, offensiv entgegentreten.

Empfehlung: 4. Rektor „für Finanzen“ berufen

Damit dürfte wohl auch davon auszugehen sein, dass der von Mayr ins Treffen geführte Grundstücksankauf für die Campuserweiterung - mit Drittmitteln und Förderungen, gegen den Beschluss des Universitätsrates - nur der Auslöser, nicht aber der einzige Anlass für den Konflikt ist.

Eine Vermutung, die noch dadurch untermauert wird, dass der Senat in seiner Sitzung am Mittwoch dem Universitätsrat empfohlen hat, zur Verstärkung des Rektorats einen vierten Vizerektor zu berufen, der angeblich für „finanzielle Angelegenheiten“ zur Verfügung stehen sollte. Ob das tatsächlich passiert, ist offen.

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