GDK-Gegner drohen mit Besetzung

Für den Fall, dass der unabhängige Bundesumweltsenat trotz aller Einsprüche und Vorbehalte grünes Licht für den Bau des Gasdampfkraftwerkes geben sollte, drohen Bürgerinitiative und Grüne mit der Besetzung des Baugeländes.

Die Diskussion um das geplante Gasdampfkraftwerk in Klagenfurt weitet sich aus: Während die Befürworter auf einen raschen Baubeginn drängen und damit argumentieren, dass das alte Fernheizwerk bis 2015 geschlossen werden müsse, werfen die Gegner den Betreibern vor, dass mit dem GDK in erster Linie Strom für den Export erzeugt werden soll und die gewonnene Fernwärme nur ein Abfallprodukt sei. Das GDK sei überflüssig, weil zur Wärmegewinnung auch kleine, dezentrale Biomasseanlagen vollkommen ausreichen würden.

EU-Abgeordnete: Das Gegenteil einer „Energiewende“

Laut der am Dienstag in Klagenfurt weilenden EU-Abgeordneten und Europa-Sprecherin der Grünen, Ulrike Lunacek, würde die Errichtung des GDK das genaue Gegenteil der geforderten Energiewende in Europa einläuten: 350 Millionen Euro würden, so Lunacek, in die Luft verpulvert. Statt verstärkt auf erneuerbare Energieträger zu setzen und die vielzitierte Energiewende einzuleiten, würde Kärnten nur noch stärker von den Erdgasimporten aus Russland und dem damit verbundenen Preisdiktat anhängig.

Der Sprecher der Kärntner Grünen, Rolf Holub, ergänzte: Zähle man den im Straßenverkehr verbrauchten Treibstoff hinzu, dann gebe Kärnten bereits jetzt eine Milliarde Euro für fossile Brennstoffe aus. Werde das GDK tatsächlich gebaut, würden die Ausgaben weiter steigen - die Rechnung dafür müssten zum Großteil die Klagenfurter zahlen, rechnete Holub vor.

Grüne: GDK kostet 20 bis 30 Millionen Euro Klimastrafe

Holub: „Das wird die Klagenfurter etwas kosten. Dieses Gaskraftwerk ist die größte Dummheit der Geschichte. Das kostet jetzt schon ungefähr eine Milliarde Euro: 300 Millionen wurden hineingesteckt, um das Projekt überhaupt ‚durchzulobbyieren‘, 350 Millionen kostet der Bau und dann kommen noch die Strafzahlungen hinzu. Eine Million Tonnen CO2 pro Jahr kosten ungefähr, je nach dem wie gerechnet wird, zwischen 20 und 30 Millionen Euro Klimastrafe".

„Werden dieses Kraftwerk massiv bekämpfen“

Für den Fall, das der Bundesumweltsenat trotz aller Einwände grünes Licht für das Gasdampfkraftwerk geben sollte, werde man die Errichtung mit allen Mitteln zu verhindern versuchen, so Holub: „Wir werden dieses Kraftwerk vom heutigen Tage an massiv bekämpfen, wir werden auf die Straße gehen und von mir aus das Gebiet besetzen – wir werden alles tun, damit die Kärntner nicht für diese Dummheit die nächsten 100 Jahre zahlen müssen“.

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