9 Plätze - 9 Schätze: Obir Tropfsteinhöhle

In der Südkärntner Gemeinde Eisenkappel-Vellach liegen die Obir Tropfsteinhöhlen. Man taucht in Millionen Jahre alte Kavernen in den Karawanken ein mit ihren unzähligen Tropfsteinen.

Der 2.142 Meter hohe Obir besteht aus dem typischen Wetterstein-Kalk der südlichen Kalkalpen. Durch das einsickernde Oberflächenwasser bildeten sich in den Höhlen Stalagmiten und Stalaktiten. Die Faszination der Obir-Tropfsteinhöhle entsteht durch die Wirkung von 200 Millionen Jahren an Geschichte in Kombination mit moderner Lichttechnik.

Obir Tropfsteinhöhle 9 Plätze

Obir Tropfsteinhöhle

Der Sintersee

Erst von Knappen entdeckt

Entdeckt wurden die beeindruckenden Hohlräume relativ spät. Auf der Unterschäffler-Alm wurde bereits im 11. Jahrhundert Bergbau betrieben und Blei sowie Zink abgebaut. Im Jahr 1870 übernahm offiziell die Bleiberger Bergwerksunion (BBU) den Obir-Standort. Erst durch die Mitarbeiter der BBU wurden auch die Gänge des Höhlensystems entdeckt und freigelegt. Allerdings wurden durch die Bergbauarbeiten Teile der Höhlen stark beschädigt. Der Zugang zur Obir-Tropfsteinhöhle erfolgt durch einen 240 Meter langen Stollen.

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Obir Tropfsteinhöhle

Lange Grotte

Im Höhlensysteme gibt es Naturstein-Räume, wie die „Lange Grotte“, die „Wartburghöhle“ und die „Kleine Grotte“ mit der „Kapelle“. In den Gängen sind mehrere Tropfstein-Arten zu finden. Die drei bekanntesten Variationen sind der Stalagmit, der Stalaktit und die Sinter- bzw. Tropfstein-Säule. Eine weitere Tropfstein-Art ist die Sinterfahne oder auch Sintervorhang genannt. Hier handelt es sich um einen fast durchsichtigen, schleierartigen Tropfstein.

9 Plätze - 9 Schätze: Obir-Tropfsteinhöhle

Als dritter Kandidat für Kärnten geht die Obir-Tropfsteinhöhle ins Rennen - eine Zeitreise von mehreren Jahrtausenden.

Sinterwand erinnert an Kirchenorgel

Einer der faszinierenden Naturräume im Höhlensystem ist die „Orgel“, eine sechs Meter hohe und insgesamt zwölf Meter breite Sinterwand. Die Aneinanderreihung der Tropfsteine weist eine starke Ähnlichkeit mit Orgelpfeifen auf. In einigen Teilen der Höhlen, wie in der „Kleinen Grotte“, gibt es kleine Sinterseen. Eine geologische Besonderheit ist zudem auch ein Stalaktit, der in Hakenform wächst und als sogenannter „Excentrique“ bezeichnet wird.

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Obir Tropfsteinhöhle

Die Orgel

Knappe soll Berggeister verärgert haben

Anhand der Lebensgeschichte des Knappen Marian Rosic wird den Besuchern an 20 Stationen die Höhle durch multimediale Effekte erklärt. Der Knappe soll im Jahre 1870 in die nach einer Sprengung entdeckten Naturhöhlen eingedrungen sein und dort sogar einen der Tropfsteine abgebrochen haben. Laut der Legende wurde er daraufhin von den Berggeistern verwünscht und selbst in einen Tropfstein verwandelt.

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Obir Tropfsteinhöhlen

Kleine Grotte

Seit dem 21. März 2013 gehört die Obir-Tropfsteinhöhle auch zum Geopark Karawanken - einem von der UNESCO weltweit anerkannten Geopark. Die Temperaturen in den Höhlen liegt sowohl im Sommer als auch im Winter konstant bei acht Grad. Die Luft in den Höhlen ist völlig staub-, keim- und pollenfrei. Aus Sicherheitsgründen dürfen Kinder erst ab vier Jahren in die Höhlen.

Zufahrt nur mit eigenen Bussen

Die Länge des gesamten Höhlensystems wird auf etwa fünf Kilometer geschätzt, 800 Meter davon sind Schauhöhlen. Die gesamte Erlebnisreise durch die Tropfsteinhöhlen dauert in etwa drei Stunden. Etwa eineinhalb Stunden nimmt davon die Besichtigung der Höhlen in Anspruch. Die Obir-Tropfsteinhöhle kann von Bad Eisenkappel aus nur mit den eigens eingerichteten Höhlen-Bussen erreicht werden. Diese pendeln regelmäßig zwischen dem Kartenbüro am Hauptplatz und dem Betriebsgebäude mit Gaststätte am Berg. Die Höhlen sind von 19. April bis 19. Oktober täglich geöffnet.

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