Rote Nasen suchen Nachwuchs-Clowns

Seit 1994 bringen die Rote Nasen-Clowndoctors ein Lachen dorthin, wo es dringend gebraucht wird. Immer wieder werden Nachwuchs-Clows gesucht, deshalb findet an diesem Wochenende in Klagenfurt ein Workshop statt.

Die Rote Nasen-Clowndoctors suchen Nachwuchs. Um die 20 Personen geben an diesem Wochende ihr Bestes, um nach einer Ausbildung als Rote Nasen-Clowndoctor tätig zu sein. Einen guten Witz erzählen zu können, sei aber zu wenig, sagt Christian Moser - er hat die regionale Programmleitung über: „Es ist mehr dahinter, es sind auch schon Leute wieder ausgestiegen, weil sie gesagt haben: Das ist mir zu streng, ich habe mir das lockerer vorgestellt. Es geht wirklich sehr in die Tiefe, es geht nicht darum, komisch zu sein. Wer komisch sein will, ist es meist nicht".

Clowndoctors vor dem Klinikum

ROTE NASEN Clowndoctors

Die Komik des Clowns liegt in seiner Ernsthaftigkeit

Die Komik des Clowns liege nämlich in seiner Ernsthaftigkeit, so Moser. „Hier greifen wir tief in die emotionale Trickkiste der einzelnen Bewerber – und das ist nicht so ohne.“

Christian Moser arbeitet schon seit 1995 als Rote Nasen Clowndoctor. Auch erfahrene Clowndoktoren arbeiten ständig an sich. „Wer bei uns einsteigt, genießt es internes zweijähriges Ausbildungsprogramm und wird zum Spitalsclown ausgebildet.“

Gestartet wird mit spielerischen Übungen, um dann mit Clownsszenen und Improvisationen fortzusetzen. Das erfordert viel Übung, denn das Clownshandwerk ist eine hohe Kunst.

„Ein offenes Herz ist ein großer Faktor“

Christian Hölbling ist der künstlerische Leiter der Rote Nasen-Clowndoctors für Kärnten und Osttirol: „Natürlich ist Begabung ein Vorteil und es ist auch von Vorteil, wenn man grundsätzlich ein offener Mensch ist, wenn man ein großes Herz hat. Wir sind Begegnungskünstler und haben sehr intensiven Kontakt mit Menschen verschiedenster Altersgruppen und in den verschiedensten Lebenslagen. Abseits der künstlerischen Qualifikation ist das offene Herz ein großer Faktor“.

Wenn es dann jemand von den jungen Nachwuchsclown geschafft hat, aufgenommen zu werden, muss er eine zweijährige Ausbildung absolvieren. Es ist ein richtiges Ausbildungsprogramm, wo man von der Pike auf alles lernt, was das Dasein als Clowndoctor ausmacht. Da geht es zum einen um den „künstlerischen Bereich, aber auch was die Einrichtungen selbst – etwa Krankenhäuser betrifft, sowie grundlegende Hygienerichtlinien, Psychologie, Soziologie – also es gehört sehr viel dazu, was man wissen sollte.“

Das innere Kind finden und es rauslasssen

Wie es eine Teilnehmerin am Workshop ausdrückt: Man müsse erst den Mut finden, das Innere Kind aus sich „rauszulassen“ und zu offenbaren. „Ich tu mir leichter, mit der roten Nase Seiten an mir zu zeigen, die mich ausmachen. Es macht unglaublichen Spaß.“ Die Botschaft: Jeder hat einen Clown in sich – die Workshops sollen dabei helfen, ihn zu finden. Mit Lachen, Liedern, Zaubertricks oder einfach nur mit einfühlsamer Zuwendung bringen Rote Nasen Momente des Glücks und der Leichtigkeit.

Christian Hölbling sagt: „Was man bei den Roten Nasen lernt, bringt so wahnsinnig viel für das ganze Leben, weil man mit so vielen unterschiedlichen Menschen zu tun hat - teilweise auch mit schwierigen Situationen. Es gibt immer wieder total berührende Momente, die mich auch sehr beschäftigen und die ich zuhause teilen mag, weil es schön ist, darüber zu reden was einen als Mensch auch berührt“.

Das besondere an der Arbeit der Roten Nasen ist die Kombination aus künstlerischer und sozialer Arbeit. „Wir sind als Menschen gefragt, es geht darum für einen Moment einen Zauber zu entfalten und die Welt auf den Kopf zu stellen“.

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