Marder: Revierkämpfe unter der Motorhaube

Marder können bei Autos mit ihren scharfen Zähnen beträchtlichen Schaden anrichten. Durch das Annagen der Autoteile markieren die Tiere ihr Revier. Einige Mittel haben sich gegen die Marder mittlerweile bewährt.

In manchen Gegenden Kärntens sind die Steinmarder derzeit fast eine Plage für Autofahrer, sie nagen unter anderem Achsmanschetten, Zündkabel und Druckschläuche an. Wenn Brems- oder Kraftstoffleitungen angenagt werden, kann das nicht nur teuer, sondern auch gefährlich werden.

Marderbissschäden

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Kampf um das „Revierauto“

Dass die Marder gerne Autoteile annagen, sei reines „Markierverhalten“, sagt Gerald Eberl der Raubwild-Experte der Kärntner Jägerschaft: „Es schmeckt ihm weder Gummi, Kabel oder Kühlflüssigkeit. Vielmehr wollen die Tiere ihr Revier markieren.“ Wurde das „Revierauto“ dann außerhalb der heimischen Garage von einem anderen Marder markiert, dann muss das Tier „sein Auto“ erneut markieren - ein für den Autobesitzer teurer Kreislauf.

In Kärnten sind pro Jahr etwa 300 bis 400 Panneneinsätze eindeutig auf Marderbisse zurückzuführen. Folgeschäden auf Grund von kaputten Leitungen sind dabei noch nicht erfasst. Und so manche Versicherung sträubt sich auch, die Schäden zu übernehmen. „Das ist wie oft eine Frage der Beweisbarkeit“, sagt ARBÖ-Geschäftsführer Thomas Jank.

Bundeslandfenster Marder Autos Marderschäden Gegenmittel

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Mit Ultraschall gegen den Marder

Ein probates Marder-Abwehrmittel ist ein hochfrequentes Ultraschall-Gerät, das im Innenraum des Motors an den Batteriekreislauf gekoppelt wird. Laut Jank sei dies das wirksamste Mittel gegen die Marder. Die Geräte kosten zwischen 50 und 100 Euro, „sie sollten von Profis eingebaut werden“, so Jank.

Eine weitere Mittel gegen die Revierkämpfe unter der Motorhaube ist ein Marderspray, der die Geruchspuren des Vorgängers „vernichtet“. Erhältlich ist auch ein „Wunderbaum“, der für Marder unangenehm riechende Zitronensäure enthält. Eine Garantie gegen die Marderschäden bietet aber keines der genannten Mittel. Experten warnen auch davor, dass Ultraschall-Frequenzen und Geruchstoffe auch Hunde und Katzen beeinflussen können.

Mardergitter Auto Werkstatt

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In der Werkstätte angebrachter Marderschutz

Auch ein Jäger könne mitunter Abhilfe schaffen, meint Raubwild-Experten Eberl: „Er kann versuchen, den Marder zu fangen und ihn in einem anderem Territorium ansiedeln.“ Manche Autobesitzer greifen auch zu umfassenden Schutzmaßnahmen und lassen in einer Autowerkstätte Kabel mit einem Wellrohr ummanteln oder den Motorraum abschotten. Einen Drahtschutz kann man sich auch selbst basteln: Hasengitter auf einen Holzrahmen nageln, der genau zwischen die Reifen des Autos passt. Den Rahmen im Carport bzw. Abstellplatz des Autos auf den Boden legen und das Auto darüber abstellen. Marder betreten das Gitter nicht und verschmähen das so geschützte Auto.

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