Enquete: Co2-Ausstoß muss reduziert werden

Wenn Kärnten den Co2-Ausstoß des Verkehrs nicht um 35 Prozent reduzieren kann, drohen Strafzahlungen in Millionenhöhe. Am Donnerstag wurden auf Einladung des Landtags Strategien zur Verringerung der Schadstoffe präsentiert.

Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge sind nicht Zukunftsmusik, sie sind schon unterwegs. Das sagt das Grazer Forschungsinstitut HyCentA, das schon vor zehn Jahren das erste wasserstoffbetriebene Fahrzeug entwickelt und gebaut hat. Aktuell sind nicht nur Pkws mit Wasserstoff unterwegs, sondern beispielsweise Gabelstapler für die Industrie, sagte der Grazer Forscher Alexander Trattner. „Wir haben in zahlreichen Projekten zum Beispiel die zehn Gabelstappler auf Wasserstoffbasis entwickelt, die fahren in Linz-Hörsching in einer Halle, in der sie auch betankt werden.“

Wasserstoff spart 90 Prozentb an Emissionen

Mit Wasserstoffantrieb können laut Trattner gegenüber Dieselantrieb 90 Prozent der Emissionen eingespart werden. Österreich als Automobilzulieferer kann beim Bau von Wasserstoff getriebenen Fahrzeugen eine Chance ergreifen.

In Tirol, das übrigens mehr als vier Mal soviel Geld in den öffentlichen Nahverkehr investiert wie Kärnten, werden günstige Jahrestickets angeboten, außerdem ein durchgängiges Zugnetz in der Nacht. Ein „Nachteil“ sei, dass die Park & Ride Anlagen aus allen Nähten platzen, sagte der Grüne Tiroler Landtagsabgeordnete Michael Mingler, deswegen würden nun neue gebaut.

Urlauber nutzen verstärkt öffentlichem Verkehr

Die Salzburger Gemeinde Werfenweng beispielsweise bietet Urlaubern Vorteile an, die öffentlich anreisen oder ihren Autoschlüssel nach der Anreise abgeben. Im Ort deckt ein Sammeltaxi die Bedürfnisse, mit Erfolg, sagte Peter Brandauer, Bürgermeister von Werfenweng. „Allein in Werfenweng ist der Anteil der bahnreisenden Gäste von sechs Prozent auf 25 Prozent gestiegen. Man sieht also, wenn das Angebot passt, dann wird es auch angenommen, da muss niemand gezwungen werden.“

Noch einige Zahlen aus Kärnten: 20 Prozent der Autofahrten in unserem Bundesland sind kürzer als 2,5 Kilometer, 40 Prozent kürzer als fünf Kilometer, das wären ideale Fahrraddistanzen. Martin Diendorfer von der Unabhängigen Linken erinnerte an fünf Milliarden Euro Ausgaben der Regierung für die Verschrottungsprämie. Jetzt sollte die Regierung jedem 18-Jährigen ein E-Bike überreichen, als Schritt zur Erreichung der Klimaziele, sagte Diendorfer.

Politik: Mehr Mittel für öffentlichen Verkehr

Dass es mehr Investitionen auch in den öffentliche Verkehr geben muss, sagte am Donnerstag auch Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP). Er will außerdem den Ausbau der Wasserstoff-Technologie forcieren, was auch die FPÖ unterstützt. Die FPÖ fordert auch, den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen. Die SPÖ fordert ein attraktiveres Tarifsystem für den öffentlichen Verkehr. Zudem müsse das radwegenetz gut ausgebaut sein.