Fresach: Suche nach europäischer Identität

In Fresach werden am Donnerstag die europäischen Toleranzgespräche offiziell eröffnet. Bereits zum fünften Mal kommen heuer Vortragende und Referenten nach Kärnten, um Themen der Zeit aufzugreifen und zu diskutieren. Heuer geht es um die Frage, wem Europa gehört.

Bis 8. Juni tauschen sich in Fresach bzw. in Villach Wissenschafterinnen und Wissenschafter, Trendforscher und Wirtschaftsexperten zum Thema Heimat aus. Die Programmhighlights sind die Life Tour und das Tourismusforum, beide gingen am Mittwoch über die Bühne. Im Villacher Hotel Holiday Inn fand am Mittwoch ein Empfang statt. In Vertretung von Landeshauptmann Peter Kaiser überbrachte Landtagspräsident Reinhart Rohr die Grußworte des Landes Kärnten. Er dankte dem Präsidenten des Kuratoriums der Europäischen Toleranzgespräche, Hannes Swoboda, dem Obmann des Denk.Raum.Fresach, Superintendent Manfred Sauer, und PEN-Club Präsident Helmut Niederle für die Ausrichtung der Veranstaltung.

„Die Toleranzgespräche sind eine großartige Bereicherung für das Land Kärnten, eine gemeinsame herausragende Initiative und ein starkes Zeichen, das über Kärnten hinaus Wirkung zeigt. Von den Gesprächen in Fresach sind seit ihrem Bestehen viele wichtige, weiterführende Impulse ausgegangen“, hob Rohr hervor.

Ziel: Zukunftskonzepte entwickeln, Impulse setzen

Das Thema „Heimat Fremde Erde - Wem gehört Europa“ sei ein herausforderndes Thema. Es mache deutlich, dass man Veränderungen nicht nur kritisch beobachten sollte, sondern auch Konzepte für die nachfolgenden Generationen braucht. „Gegen den Ausverkauf von Grund und Boden und den Verlust des Naturerbes und der Kultur ist es unsere Pflicht, die Stimme zu erheben, wenn die Heimat in Gefahr ist“, so Rohr. Jeder Einzelne sei gefordert, die Herausforderungen anzunehmen und Impulse zu setzen. „Auch wenn es nur kleine Impulse sind, jeder ist wichtig. Wir haben Verantwortung füreinander und für die nachfolgende Generation, die wir übernehmen müssen“, stellte Rohr fest. Zuversichtlich stimme ihn, dass so viele namhafte Referenten nach Kärnten gekommen seien, um sich zum Thema Heimat auszutauschen.

Hochkarätige Gästeliste

33 Referenten konnten die Veranstalter gewinnen, darunter den Schriftsteller und Erzähler Salim Alafenisch, die libanesische Autorin und Journalistin Sonia Bourmad, die evangelische Pfarrerin Lydia Burchhardt, den Schriftsteller, Theater- und Drehbuchautor Dimitre Dinev, den Literaturwissenschafter Rüdiger Görner, den Wirtschaftsjournalisten Hans-Jürgen Jakobs, die Sozialwissenschaftlerin Brigitte Kratzwald, den Demographen und Migrationsforscher Rainer Münz, den Klagenfurter Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Johann Neuner, die klinische Psychologin Margarethe Prinz-Büchl, die Politologin und Innovationsforscherin Petra Schaper-Rinkel, die deutsche Sozialwissenschafterin Nadine Scharfenort, die Südtiroler Volkskundlerin und Philosophin Elsbeth Wallnöfer und die Raumwissenschafterin Gerlind Weber gewinnen.

Donnerstag ist Toleranz-Tag

Das Toleranzforum (Human Rights Day) findet am Donnerstag zwischen 9.00 und 18.00 Uhr in Fresach statt. Es wird von Maurizio Bettini, Professor für klassische Philologie an der Universität Siena, in der Evangelischen Kirche in Fresach eröffnet und mit einem Bürgerdialog, Referaten und Diskussionen im Fresacher Museum fortgesetzt

Freitag im Zeichen der Wirtschaft

Am Freitag ist das Wirtschaftsforum (UnternehmerInnentag, Founders Day) ebenfalls in Fresach (9.00 bis 18.00 Uhr) geplant. Es setzt sich intensiv mit der „Ressourcenplanung 2020“ auseinander. Am Abend präsentieren Start-ups und Unternehmensgründer aus der Region ihre Zukunftsperspektiven.

Beendet werden die Gespräche am 8. Juni mit einem Toleranzfrühstück zwischen 8.00 und 11.00 Uhr im Gasthaus zum Wirt in Fresach.

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