Ensemble Porcia setzt auf Toleranz

Das Ensemble Porcia nimmt sich für die kommende Spielsaison das Thema Altösterreich vor. Im Vielvölkerstaat lebten Menschen verschiedener Sprachen und unterschiedlicher Religionen. So steht das Programm im Zeichen des Aufbrechens von Vorurteilen und der Toleranz.

Als Theaterleute wolle man Vorurteile, Mauern zwischen Menschen, Einengung der Freiheit und das Aufgeben einer zutiefst humanistischen Haltung niemals akzeptieren, heißt es in der Presseinformation zum Programm. In jeder der geplanten Produktionen gehe es daher um die Befreiung aus engen, meist selbst gebauten Mauern. Auch heuer wird es den Theaterwagen Porcia geben, der eine Tour durch Kärnten machen wird.

Theaterwagen durch Kärnten unterwegs

Im Theaterwagen wird Johann Nestroys „Der Zerrissene“ gezeigt. „Mein Inneres is zerrissen wie die Nachtwäsch‘ von einem Bettelmann“ sagt Herr von Lips und benimmt sich auch so. Er stürzt mit seinem eifersüchtigen Kontrahenten Gluthammer in tödlicher Umarmung in den Fluss und beide Vorzeigeexemplare der männlichen Spezies werden so Mörder und Ermordete zugleich, was für Krautkopf, den von Kopfschmerzen geplagten, fleißigen Pächter eine echte Herausforderung sein wird.

Schloss Porcia Spittal an der Drau außen

ORF/Petra Haas

Schloss Porcia vom Park aus

Vier Premieren im Schloss

Die Saison im Schloss Porcia in Spittal wird eröffnet mit Ferdinand Raimunds „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“, gefolgt von vier Premieren. Am 13. Juli „Sissi, die Mäusekaiserin“, ein Stück für die ganze Familie, geschrieben von Intendantin Angelica Ladurner.

Am 14.7. hat „Eine heikle Sache, die Seele“ von Dimitre Dinev Premiere, gleichzeitig finde in der Salamanca Galerie die Vernissage der Ausstellung von Zoran Music statt.

„Ollapotrida“ von Alexander Lernet-Holenia wird ab 18. Juli gezeigt. Inhalt: Wovor verstecken wir uns? Und warum wollen wir immer in einer Gesellschaft anerkannt sein, deren Regeln wir sowieso durchbrechen? Wahrscheinlich macht das Sündigen dann doch einfach mehr Spaß, wenn es verboten ist und versteckt werden muss - sehr österreichisch.

Schloss Porcia Spittal an der Drau Eingang Komödienspiele

ORF/Petra Haas

Der Eingang zum Renaissanceschloss

Nachtkabarett und Kinderführung

Am 23. Juli wird „Lili, das Mädchen aus der Fremde“ von Janoz Vaszary gezeigt. Flüchtling Lili muss Kämpfen, um die Vertreter einer eingebildeten und dadurch durchaus lachhaften Gesellschaft zu überzeugen, dass das Fremde das Geliebte sein kann, wenn wir es nur nicht abschieben und dadurch zum zu unrecht Missverstandenen versäumen.

Es findet im August auch wieder Nachtkabarett statt, außerdem eine Theaterwerkstatt zum Kinderstück. An sechs Donnerstagen bekommen kleine Besucher eine Führung ins Schloss und die Bücherei, wo über das Stück gesprochen wird.

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