EU-Wahl: Kärnten wählte anders

Die ÖVP gewinnt in Kärnten stärker als im Bundesschnitt. Anders als auf Bundesebene kann die FPÖ in Kärnten trotz des Ibizaskandals dazu gewinnen. Die Grünen verlieren etwas stärker als bundesweit. Die SPÖ bleibt vorerst auf Platz eins.

Auch in Kärnten ist die ÖVP der große Wahlsieger: Inklusive Wahlkartenprognose gewinnt sie 9,3 Prozentpunkte dazu und kommt mit 29,3 Prozent knapp an die SPÖ (29,9 Prozent) heran, die zwar stärkste Kraft bleibt, aber ihrerseits in Kärnten 2,9 Prozentpunkte verliert. Die FPÖ erreicht anders als im Bundestrend mit 21,5 Prozent ein Plus. Die Grünen verlieren etwas stärker als bundesweit und kommen auf 9,4, die NEOS auf 8 Prozent. Weil es eine Schwankungsbreite von 0,5 Prozent gibt, wäre es theoretisch möglich, dass die ÖVP die SPÖ noch einholt.

Rekordergebnis der FPÖ in Deutsch-Griffen

Die Freiheitlichen erreichten in einigen Kärntner Gemeinden Rekordergebnisse. Den größten Zuspruch bekamen die Freiheitlichen in Deutsch-Griffen: Sie bekamen dort auf 55,3 Prozent der Stimmen, gegenüber der EU-Wahl 2014 bedeutet das ein Plus von 21,6 Prozentpunkten. Das zweitbeste FPÖ-Gemeinde-Ergebnis gab es in St. Urban mit 41,7 Prozent. In Stall im Mölltal kam die FPÖ auf 41,5 Prozent der Stimmen. Noch nicht dazugerechnet sind bei diesem Ergebnis die Briefwahlstimmen.

ÖVP-Hochburg bleibt das Lesachtal

Die ÖVP legte in Mallnitz 18,4 Prozent zu, im Lesachtal konnte die türkise Partei nochmals zulegen und erreichte die ÖVP am Sonntag 61,98 Prozent der Stimmen. Die SPÖ verlor im Bezirk Völkermarkt die meisten Stimmen, nämlich fast vier Prozent. In St. Kanzian am Klopeiner See verzeichneten die Sozialdemokraten ein Minus von 16,6 Prozent, die ÖVP legte dort fast 16 Prozent zu.

Grüne verloren in Klagenfurt mehr als fünf Prozent

In der Heimatgemeinde von ÖVP-Chef Martin Gruber Kappel am Krappfeld gab es für die ÖVP Zugewinne von zwei Prozent, die Neos gewannen dort über sechs Prozent dazu. Die Grünen erreichten in der Landeshauptstadt Klagenfurt 13,7 Prozent, um 5,4 Prozent weniger als bei der letzten EU-Wahl im Jahr 2014.

In der Gemeinde Winklern haben die großen Parteien ÖVP, SPÖ und FPÖ fast gleich viele Stimmen, und in Gnesau erreichten sowohl ÖVP als auch die Freiheitlichen gleich viele Stimmen, nämlich 31,12 Prozent.