EU-Wahl: Grüne gegen Tiertransporte

Die Grünen in Kärnten setzen im EU-Wahlkampf auf das Thema Tiertransporte. Die Kärntner Kandidatin, die Bäuerin Olga Voglauer, holte sich dazu den Tierschutzexperten und Grünen Gemeinderat Alexander Rabitsch zu Hilfe.

Sie treten vor allem gegen tagelange Transporte von Rindern und Kälbern quer durch Europa bis nach Zentralasien oder Nordafrika ein, die auch von Kärnten ausgehen. Alexander Rabitsch beschrieb Fälle wie den Transport von Rindern, die tagelang von Mittelkärnten bis nach Usbekistan gefahren werden. Dabei müsse der heimische Amtstierarzt im Voraus beurteilen, ob bis zum Bestimmungsort alle Regeln eingehalten werden.

Pausen oft nicht realitätsnah

Das heißt, dass Stopps eingelegt werden oder die Tiere nach langen Teilstrecken abgeladen werden und 24 Stunden Ruhe haben müssen. Bei Strecken nach Moskau oder Asien von tausenden Kilometern seien diese Pausen nicht realitätsnah, das hätten Kontrollfahrten von Tierschützern gezeigt, so Rabitsch: „Meiner Ansicht nach begeht jeder Amtstierarzt einen Rechtsbruch, der Transporte nach Zentralasien oder in die Türkei oder nach Beirut abfertigt. Von der letzten Ablademöglichkeit kommt man da nicht mehr in den erlaubten 29 Stunden hin.“

Auch Kälber, gerade einmal 14 Tage alt, die eigentlich bei ihren Müttern sein müssten, würden schon verladen und zum Beispiel nach Katalonien gebracht, so Rabitsch: „Das europäische Lebensmittelamt sagt, Kälber während langer Transporte zu füttern ist nur möglich, wenn sie entwöhnt und an Rauhfutter gewöhnt sind. Während des Transportes ist es technisch nicht möglich, Kälber an Bord der Fahrzeuge mit Milch oder Milchaustauschern zu füttern.“ Dennoch würden die Tiere quer durch Europa transportiert, so Rabitsch.

Voglauer für Kalbfleisch-Gütesiegel

Oft seien die Gesetze schlecht, oft würden sie nicht eingehalten, sagt Olga Voglauer über das Tierleid, das dadurch entsteht: „Es braucht für jedes Bundesland in Österreich einen Plan, wie wir mit Kälbern umgehen. Es gibt eine Nachfrage nach Kalbfleisch und da muss man sich neue Formen der Vermarktung überlegen, es brauche einen Zusammenschluss der landwirtschafltichen Produzenten, der Verarbeitung und der Politik, die einen Rahmen schaffen muss.“ Ein Ziel sei es, so Voglauer, entsprechende Gütesiegel einzuführen. Tiertransporte seien derzeit oft ein Skandal mit System.