Anonyme Anzeige gegen Landesjägermeister
Schwere Geschütze werden gegen Landesjägermeister Gorton aus den eigenen Reihen aufgefahren. Seit Mitte vergangener Woche liegt die anonyme Anzeige mehrerer Jäger bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. In dem vier Seiten langen Brief ist in sieben Punkten von Untreue die Rede, von Nötigung und von Druck gegen Mitglieder der Kärntner Jägerschaft. Es gibt auch eine Gegendarstellung des Landesjägermeisters. Er habe jeden der insgesamt sieben Punkte im anonymen Brief dementiert, sagte Gorton. Jetzt ist die Staatsanwaltschaft am Zug.
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Gorton: Anschuldigungen bringen seit Jahren nichts
Der Landesjägermeister sagte, er wisse, woher der Wind wehe. Er sehe die Anzeige gelassen. „Seit über zehn Jahren werde ich von einer Gruppe von fünf bis sechs Jägern mit anonymen Anzeigen und Anschuldigungen überhäuft, die bis jetzt nichts gebracht haben und von der Staatsanwaltschaft nicht aufgegriffen worden sind.“ Gorton vermutet eine Intrige gegen seine Person vor der Neuwahl im Sommer. Nach 20 Jahren im Amt wird er nicht mehr zur Wahl als Landesjägermeister antreten.
Vorwurf: Zu hohe Reisekostenabrechnungen
Ein Vorwurf betreffe Reisekostenabrechnungen. Der Landesjägermeister soll der Jägerschaft in den vergangenen Jahren Kilometergeld verrechnet haben, das mehreren Erdumrundungen entspreche. Der Vorwurf stimme nicht, sagt der Landesjägermeister, seit dem Sommer 2009 gebe es keine offenen Punkte mehr.
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„Das ist eine falsche Darstellung. Diese Reisekostenabrechnungen gibt es ja seit 2009 nicht mehr. Der Landesrechnungshof hat uns damals dringend empfohlen, pauschale Reisekostenabrechnungen zu machen. Das betrifft alle Funktionäre der Jägerschaft, also auch mich. Das liegt vor und wir haben uns ganz genau daran gehalten, was uns der Rechnungshof dringend empfohlen hat.“
Sommer 2019: Neuer Jägermeister gesucht
Der Zeitpunkt der anonymen Anzeige sei ein wenig eigenartig, es überrasche in jedenfalls nicht, sagte Gorton, der im Sommer seinen Posten abgeben will. Ob es in dieser Causa weitere Ermittlungen von Seiten der Staatsanwaltschaft gibt oder ob die Anzeige der anonymen Jäger wieder fallen gelassen wird, steht noch nicht fest. In den kommenden Tagen werde sich zeigen, wie es weiter geht, je nachdem, ob Entlastungs- oder aber Belastungsbeweise gefunden werden, hieß es am Dienstag auf Nachfrage des ORF bei der Staatsanwaltschaft.