Sicherheitstraining für öffentlichen Dienst

In der der Stadtgemeinde Wolfsberg hat es am Montag ein Spezialtraining der Polizei für Mitarbeiter im öffentlichen Dienst gegeben. Anlas für das Trainig sind eine tödliche Attacke in Vorarlberg und ein Vorfall in Kärnten.

In der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn in Vorarlberg fügte ein amtsbekannter 34-jähriger Mann einem Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn mit einem Messer tödliche Verletzungen zu. Der Beamte verstarb noch an Ort und Stelle - mehr dazu in Tödliche Messerattacke auf BH-Beamten (vorarlberg.ORF.at; 6.2.2019). Auch in Kärnten gab es einen Angriff auf eine Mitarbeiterin in der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg. Die Unsicherheit, die sich daraufhin unter der Belegschaft breit gemacht hat, sollte mit dem Spezialtraining der Polizei beseitigt werden.

Polizei Trainig BH

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Mit einem Luftballon als Ziel wurde die richtige Verwendung des Pfeffersprays geübt

Pfefferspray gilt als Waffe

Ein Luftballon als Dummie und mit Wasser gefüllte Pfeffersprays standen zum Üben bereit. Polizisten demonstrierten die richtige Verwendung des Pfeffersprays. Was einfach aussieht, ist es aber nicht, denn ein Pfefferspray gilt als Waffe, und sollte auch so gehandhabt werden.

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Nur der direkte Treffer ins Gesicht bremst den Angreifer

„Panik oder Furcht sind in Österreich unbegründet“

Nur ein direkter Strahl ins Gesicht macht Sinn, sonst ist der Pfefferspray wirkungslos, hieß es von den Einsatztrainern der Polizei. In Kleingruppen wurde am Montag im Rathaus erarbeitet, wie man sich in verschiedenen Situationen verhalten sollte.

Initiator Pete Hauser gab zu bedenken, dass man Österreich noch immer in einem der sichersten Länder der Welt lebt. „Deswegen sind Panik, Furcht oder Schrecken unbegründet. Aber sich vorzubereiten ist ein wichtiger Aspekt, um das Sicherheitsgefühl während des Parteienverkehrs zu erhöhen.“

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Mitarbeiter: Deeskalation immer wieder nötig

Es gibt immer wieder Vorfälle mit Klienten, die meisten werden nicht angezeigt und werden somit auch nicht öffentlich. Angestellte Anna-Maria Sand sagte, solche Vorfälle seien auch schon persönlich erlebt worden. „Wir haben das aber immer deeskalieren können, mit dem Hinweis, dass wir Beschwerden gerne entgegennehmen, aber bitte mit gemäßigtem Ton.“

Angestellter Erwin Klade sagte, er sei noch nie mit körperlicher, wohl aber mit verbaler Gewalt konfrontiert gewesen. „Man versucht, auf die Person einzugehen und Ruhe zu schaffen, man versucht den Konflikt zu bereinigen oder ihm aus dem Weg zu gehen.“ Angestellte Alexandra Hatz sagte, es sei interessant gewesen, den Einsatz eines Pfeffersprays einmal wirklich auszuprobieren. „Da weiß man dann erst, wie man das im Ernstfall einsetzen soll.“

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Auch das Handy oder der Schlüsselbund können gegen einen Angreifer helfen

Irritation des Gegners reicht zur Flucht

Bevor ein Pfefferspray zum Einsatz kommt, gibt es noch viele andere Möglichkeiten, sagte Einsatztrainer Claus Millner. Er demonstrierte, dass alleine ein fest gegen den Handrücken eines Angreifers gedrücktes Handy effektiv sein kann. Notfalls kann auch ein Schlüsselbund bei einem Schlag gegen das Gesicht des Angreifers verwendet werden. „Das irritiert dann ebenfalls und es bleibt Zeit davon zu laufen und Hilfe zu holen.“