Kriminalität: Mehr Dealer und Erpresser
Mit 25 Todesopfern nach Suchtmittelmißbrauch schrieb Kärnten im vergangenen Jahr einen traurigen Rekord. Diese Zahl schlägt sich auch im Bereich der Suchtmittelkriminalität nieder. In diesem Bereich gab es im Jahr 2018 mit mehr als 2.400 Fällen einen Anstieg um 9,9 Prozent. Dieser Anstieg könne aber auch dadurch erklärt werden, dass es eine höhere Kontrolldichte gebe, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt.
SPK Villach
Reger „Ameisenhandel“ mit Slowenien
Neben den vorhandenen österreichischen Tätergruppierungen traten in Kärnten auch slowenische und vor allem nigerianische sowie afghanische Drogendealer in Erscheinung, so Herbert Rogl vom Landeskriminalamt. Wie schon in den vergangenen Jahren gebe es auch weiterhin einen regen Suchmittelhandel überwiegend mit kleinen Mengen den sogenannten Ameisenhandel grenzüberschreitend zu Slowenien. Im Umlauf sind alle gängigen bekannten illegalen Drogen, wie Cannabisprodukte, Kokain, Heroin und Amphetamine, die immer öfter im Darknet bestellt werden.
LPD
Cyberkriminalität weiter im Vormarsch
Laut aktueller Kriminalstatistik stieg auch die Cyberkriminalität - in Kärnten gegenüber dem Jahr 2017 um 9,5 Prozent auf 980 Anzeigen. Meist gehe es in diesem Bereich um Erpressungsschreiben, die als Massenmails verschickt werden. Dazu zählen etwa Erpessungen mit angeblichen Nackbildern des Opfers, aber auch Bombendrohungen via Internet. Schwierig sei es dabei, die vorwiegend ausländischen Täter zu fassen, so Herbert Rogl.
Kein einziger Banküberfall
In Summe wurden 2018 kärntenweit 23.516 Straftaten angezeigt, dass sind 8,5 Prozent weniger als 2017. Zurück gegangen sind vorwiegend Gewaltdelikte (minus 14,7 Prozent), Einbrüche (minus 4,4 Prozent) und Raubüberfälle (minus 9,8 Prozent). Auffallend dabei: Im Jahr 2018 gab es keinen einzigen Überfall auf ein Geldinstitut. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 wurden drei Banken überfallen und ausgeraubt.
Die meisten Täter sind Österreicher
Die Aufklärungsquote stieg 2018 insgesamt auf knapp 59 Prozent - mehr als jede zweite Straftat wurde im Vorjahr aufgeklärt. Dreiviertel aller Täter, die im Vorjahr angezeigt wurden, sind Österreicher. Ein Viertel stammt aus dem Ausland, die meisten davon aus Deutschland, gefolgt von Bosnien-Herzegowina und Rumänien.