Zwölf Masernfälle in Kärnten bestätigt

Zwei weitere Masernverdachtsfälle haben sich bestätigt, somit gibt es mit Stand Mittwoch zwölf Masernerkrankungen und einen Verdachtsfall. Sechs der Erkrankten leben in Klagenfurt. Sieben Kinder des Lerchenfeldgymnasiums gehen derzeit nicht in die Schule.

Der erste Masernfall trat 14 Tagen bei einem Klagenfurter Busfahrer auf, seitdem ließen sich schon fast 2.600 Menschen allein in Klagenfurt gegen Masern impfen. Die Stadtwerke Klagenfurt gaben am Mittwoch bekannt, dass betriebsintern eine Impfaktion gestartet wurde. Unter dem Motto „wir übernehmen Verantwortung“ werden bereits seit Beginn der Woche Mitarbeiter mit direktem Kundenkontakt geimpft. Das betrifft die Mitarbeiter in den Strandbädern, im Hallenbad, im Kundenservice und bei der Bestattung. Auch alle Mitarbeiter der Fahrbetriebe seien bereits geimpft worden.

Eine Frau noch im Krankenhaus

Die Zahl der bestätigten Masernerkrankungen erhöhte sich, ein Verdachtsfall erwies sich als Masernerkrankung. Damit gibt es nun elf bestätigte Erkrankte und einen Verdachtsfall, wobei es bei diesem Verdachtsfall bereits klinische Hinweise auf eine Erkrankung gibt, sagte Amtsärztin Nadja Ladurner vom Klagenfurter Gesundheitsamt. Die große Anzahl an Masernfällen, die wegen der 21-tägigen Inkubationszeit zu Ostern erwartet worden war, trat aber nicht ein, so Ladurner.

Das Osterwochenende sei recht ruhig gewesen, es habe drei Fälle gegeben. Den Erkrankten gehe es den Umständen entsprechend gut, die Immunabwehr sei aber geschwächt, so können auch Lungenentzündung oder Mittelohrentzündung folgen. Eine Patientin sei noch im Krankenhaus und müsse einige Zeit dort bleiben. Jeder neue Masernfall bedeute auch die Gefahr neuer Ansteckungen, sagte Ladurner. Je mehr Menschen geimpft seien, desto geringer wird auch die Gefahr der Neuansteckung.

Gymnasium wieder offen

Einer der Masernerkrankten in Klagenfurt ist ein zehn Jahre alter Bub aus dem Lerchenfeldgymnasium. Für die Schüler gab es deswegen einen verfrühten Beginn der Osterferien. Die Schule nahm am Mittwoch wieder den Normalbetrieb auf, sagte Direktor Karl Heinz Rosenkranz. 855 Schüler kamen zum Unterricht, sieben fehlen. Sie seien entweder erkrankt, hätten nur eine Teilimpfung oder seien gar nicht geimpft. Der Zehnjährige sei wieder gesund, bleibe aber diese Woche noch daheim, so Rosenkranz.

In den Gesundheitsämter findet am Mittwoch ein langer Abend des Impfens statt. Die Gesundheitsämter werden von 16.00 bis 19.00 Uhr geöffnet halten. Das ist eine Aktion, die nicht wegen der Masernfälle gestartet wurde, sondern die es jedes Jahr für Berufstätige und Schüler gibt. Geimpft wird nicht nur gegen Masern, sondern auch gegen FSME durch Zeckenstiche oder auch gegen Tetanus.

Impfung kann Ausbruch verhindern

Die Masernimpfung kann auch als postexpositionelle Impfung gegeben werden: Wird innerhalb von drei Tagen nach einem erfolgten Kontakt mit einem masernkranken Menschen geimpft, so ist die Chance für eine Unterdrückung des Krankheitsausbruchs hoch. Rund fünf Prozent der Geimpften reagieren nicht auf die Immunisierung, sie könnten nur geschützt werden, wenn alle anderen geimpft sind - das nennt man Herdenschutz. Dies schützt aber auch Babys, die noch zu klein für die Impfung sind. Die Mumps-Masern-Röteln-Impfung wird mit Lebendimpfstoff durchgeführt, anstecken kann man damit aber weder sich noch andere.

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