Kärnten soll für Studenten attraktiver werden

Bei einer Veranstaltung an der Uni Klagenfurt ist es am Donnerstag um die Frage gegangen, warum junge Menschen aus Kärnten abwandern und wie man sie wieder zurück holt. Dazu wurden Schüler eingeladen, die kurz vor der Matura stehen.

Eine aktuelle Studie der Bildungsdirektion zeigt, dass 80 Prozent der Maturanten nicht in Kärnten studieren wollen. Einerseits wollen junge Kärntner nach der Matura einmal weg von zu Haus und die Welt sehen, andererseits interessieren sich viele auch für Studienfächer, die in Klagenfurt nicht angeboten werden. Man solle junge Leute erst einmal ziehen lassen, sagte Bildungsdirektor Robert Klinglmair, der auch eine Studie zu diesem Thema präsentierte.

Es geht vor allem darum, wie man junge Kärntner nach Jahren wieder zurück holt, so Klinglmair. Man habe durch Projekte junge Menschen zum Studieren gebracht, die es sonst nicht gemacht hätten und ein weiterer Schritt seien Rückkehrprogramme. Es spiele auch der Arbeitsmarkt eine zentrale Rolle.

Mehr internationale Studien

Mehr als 11.000 Studierende sind derzeit an der Universität Klagenfurt eingeschrieben. Das Angebot werde ständig erweitert. Künftig kann etwa Rechtswissenschaften oder auch Sport studiert werden. Auch das internationale Studienangebot wird aufgestockt, sagte Rektor Oliver Vitouch: „Das englischsprachige Studium International Business and Economics kommt im Herbst. Es gibt auch Änderungen im Bereich Wirtschaftsrecht, die dazu führen, dass den Absolventen nach Bachelor- und Masterstudium auch die juristischen Kernberufe offen stehen.“ Spezielle Angebote für Master- oder Doktoratsstudien sollen künftig junge Kärntner, die woanders das Grundstudium absolviert haben, nach Klagenfurt locken.

Köfer für IT-Science-Park

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer kritisierte in einer Aussendung das beschränkte Fächerspektrum, es würden naturwissenschaftliche Fächer, Medizin und Technik-Studien fehlen. „Die Wirtschaftswissenschaften hatten früher das Alleinstellungsmerkmal, angewandt zu sein, mit dem Ziel, Generalisten für den regionalen Bedarf heranzubilden. Dies erfolgte in enger Kooperation mit regionalen Unternehmen, mit denen sich die Studierenden über Praxissemester vernetzen konnten. Ein solches Alleinstellungsmerkmal ist heute nicht mehr zu erkennen“, ortet Köfer, der auch ein besonderes Campus-Flair vermisst.

Als eine Maßnahme zur Aufwertung des gesamten Uni-Standorts empfiehlt das Team Kärnten, einen gemeinsamen Campus mit Uni, FH und Lakeside Park zu entwickeln. Es könnten laut Köfer auch die beiden höheren Klassen der HTL dort angesiedelt werden, um einen IT-Science-Park zu erschaffen.

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