GKK-Direktor rechnet mit Selbstbehalt

Die Zusammenlegung der 21 Gebietskrankenkassen zu fünf soll eine Milliarde Euro an Einsparungen bringen. Der Kärntner GKK-Direktor Johann Lintner hält das für unmöglich. Er sieht einen Selbstbehalt auf die Versicherten zukommen.

Ursprünglich sollte die Milliarde durch Einsparungen bei Funktionären zustandekommen, doch das bringe österreichweit nicht einmal vier Mio Euro, sagte Lintner. Soviel betrage der Aufwandsersatz für Funktionäre österreichweit. „Das ist rechnerisch unmöglich. Aber auch durch effizientere Maßnahmen in der Verwaltung ist das nicht machbar. Wir geben 285 Mio. Euro österreichweit für das Personal aus, auch das geht sich mit der Milliarde nicht aus.“

Gebietskrankenkasse Johann Lintner

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Johann Lintner

Ambulanzgebühr könnte wieder kommen

Ab Jänner 2020 soll die neue Struktur arbeiten, laut Lintner sei man bereits intensiv mit der Reform beschäftigt. Wenn man die Leistungen beibehalten wolle und die Versicherten sogar noch Mehrleistungen bekommen sollen, werde man das kurzfristig mit Rücklagen finanzieren können. Man habe ja die so genannten Leistungsicherungsrücklagen. „Das kann kurzfristig reichen, aber langfristig wird es wohl aber zu Selbstbeteiligungen der Versicherten kommen.“

Vor Jahren habe es eine Ambulanzgebühr gegeben, die könnte auch wieder zurückkommen, weil die Ambulanzen überlaufen werden. Es gebe ja einige Versicherungen, die bereits Selbstbeteiligungen haben, das sei für die GKK künftig auch denkbar, so Lintner. Eine zehnprozentige Beteiligung würde rund zehn Millionen Euro bringen. Man wisse auch nicht, ob die Ambulatorien alle bleiben oder ob sie ausgelagert werden, sagte Lintner.

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