Airline-Sager: Mathiaschitz bedauert Wortwahl

Die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) hat am Donnerstag die Tonbandaufnahme im Zusammenhang mit dem Airline-Sager veröffentlicht. Sie bedauert die Wortwahl. An Rücktritt denkt sie nicht.

In einer Aussendung wurde am Donnerstag die wörtliche Abschrift des Tonprotokolls der Stadtsenatssitzung am Dienstag wiedergegeben. In dieser Sitzung soll es zu den angeblichen Entgleisung der SPÖ-Bürgermeisterin im Zusammenhang mit dem Flugzeugabsturz in Äthiopien gekommen sein, mehr dazu in Angebliche Entgleisung von Bürgermeisterin. Laut Tonprotokoll hatte die Klagenfurter Bürgermeisterin am Dienstag auf eine Aussage des FPÖ-Vizebürgermeisters Wolfgang Germ reagiert.

„Mit der Äthiopien Air?“

Germ hätte laut Tonprotokoll über die grüne Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann gesagt: " Wenn ich etwas verordnen könnte, würde ich der Schmid-Tarmann ein Wintherheller Seminar verordnen“ (Anmerkung: Prof. Dr. Manfred Wintherheller hatte im Rahmen des Zukunftsdialoges vor einer Woche erklärt, dass sein nächstes großes Seminar in Südafrika sattfinden werde). Daraufhin stellte die Bürgermeisterin die Verständnisfrage: „Dass sie nicht mehr zurückkommt oder was? Mit der Äthiopien Air?“

Tonband Mathiaschitz Darmann Flugzeugabsturz

ORF

FPÖ-Obmann Darmann präsentierte Auszüge aus der Stadtsenatssitzung

Gelächter im Stadtsenat

Auf dem Tonband sei davor und während des Sagers Gelächter zu hören. Mathiaschitz bedauert gegenüber dem ORF die Wortwahl. „Es tut mir leid, das war Gedankenlosigkeit.“ Natürlich habe sie niemanden den Tod gewünscht. An einen Rücktritt denke sie aber nicht, so Mathiaschitz.

Tonband Mathiaschitz Darmann Flugzeugabsturz

ORF

Den Journalisten wurde der Mitschnitt vorgespielt

Wortwahl ist „untragbar“

Die FPÖ, die die Causa ins Rollen brachte, hingegen forderte auch am Donnerstag nochmalig den Rücktritt der SPÖ-Bürgermeisterin. Diese Wortmeldung sei „untragbar“, so FPÖ-Obmann Gernot Darmann in einer Pressekonferenz am Donnerstag. Er spielte den Journalisten den Tonbandmitschnitt der Stadtsenatssitzung vor. „Es gibt keine wohlwollende Interpretationsmöglichkeit für die Bürgermeisterin“, so Darmann. Nach dem Mathiaschitz rechtliche Schritte gegen Darmann angekündigt hatte, will auch Darmann eine Klage gegen Mathiaschitz wegen übler Nachrede einbringen.

Schwer verständlicher Mitschnitt der Stadtsenatssitzung

Den orginalen Mitschnitt der Stadtsenatssitzung dürfen wir seitens des ORF übrigens nicht veröffentlichen, da es sich auch um eine „nicht öffentliche Sitzung“ gehandelt hat.

Landeshauptmann verteidigt Mathiaschitz

SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser verteidigte am Donnerstag die Klagenfurter Bürgermeisterin. „Maria-Luise Mathiaschitz hat zugegebenermaßen eine unüberlegt gedankenlos formulierte Frage getätigt“, so Kaiser. Aber, dass man ihr als Bürgermeisterin und auch als Ärztin in dem Wissen, dass bei dem tragischen Unglück auch Ärzte ums Leben gekommen sind, unterstellt, sie habe Gemeinderätin Schmid-Tarmann den Tod gewünscht, das sei für ihn eine inakzeptable Unterstellung, so Kaiser.

Er erwarte sich als Landeshauptmann, dass generell alle Parteienvertreter gründlich nachdenken bevor sie etwas posten oder sagen. Die Bevölkerung hat für diese Art der politischen Auseinandersetzung zu Recht kein Verständnis. Das sollten sich alle Beteiligten zu Herzen nehmen.“ SPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher sprach in diesem Zusammenhang von „dirty campaigning übelster Sorte aus der untersten Schublade“.