Drogenprozess: Mutter und Sohn verurteilt

Zu vier Jahren Haft ist am Montag ein 39 Jahre alter Drogendealer am Landesgericht Klagenfurt verurteilt worden. Er hat jahrelang mit Drogen im großen Stil gehandelt. Seine Mutter versteckte die Drogen in ihrer Wohung.

Der 39-Jährige zeigte sich vor Richter Christian Liebhauser-Karl geständig. Seine 64 Jahre alte Mutter gab zunächst an, sie habe die Drogen vor ihrem selbst stark abhängigen Sohn nur verstecken wollen. Erst als ihr der Richter seitenweise Telefonprotokolle vorlas, die belegten, dass sie selbst Kunden angerufen hatte, um ihnen mitzuteilen, dass wieder Heroin oder andere Substanzen in der Wohnung vorrätig seien, gab sie zu, den Drogenhandel ihres Sohnes aktiv unterstützt zu haben. Mehr dazu auch in Drogenhandel: Mutter und Sohn vor Gericht.

Drogen Mutter und Sohn

ORF

Mutter und Sohn mussten sich am Montag vor Gericht verantworten

Drogendealer hat 16 Vorstrafen

Ihr Sohn versuchte vor Gericht gar nicht erst irgendetwas zu beschönigen. Mit 16 einschlägigen Vorstrafen hatte er bereits einiges an Gerichtserfahrung gesammelt. Es tue ihm auch alles leid, sagte er am Montag vor Gericht. Nach einer 20-jährigen Drogenkarriere sei er jetzt aber mit den Drogen durch. Er wolle endlich ein normales Leben führen, eine Familie gründen. Und er wolle der Polizei dabei helfen, weitere Fälle aufzuklären. Mit seiner Erfahrung könne er einiges beitragen, so der Angeklagte.

Mutter kann Gefängnis bald verlassen

Nach einer nur kurzen Beratung des Schöffensenats wurde das Urteil verkündet. Es lautet: Vier Jahre Haft für den Hauptangeklagten. Er nahm das Urteil gleich an. Der Strafrahmen für seine Vergehen beträgt bis zu 15 Jahre Haft. Auch seine Mutter nahm das Urteil von einem Jahr Haft an. Weil die Untersuchungshaft angerechnet wird, kann sie in wenigen Monaten das Gefängnis verlassen.