Mehrere Brände durch ausgetrockneten Boden

Wegen der ausgebliebenen Niederschläge und dem kräftigen Föhnwind steigt die Gefahr von Waldbränden. In Waidisch bei Ferlach mussten die Feuerwehren ausrücken, weil ein Hektar Wald in Brand stand. Am Dienstag fing ein Waldstück bei Weitensfeld Feuer.

Wie schnell es gehen kann, dass ein Brand außer Kontrolle gerät, zeigen Bilder aus Weitensfeld. 5.000 Quadratmeter Wiese und 5.000 Quadratmeter Wald verbrannten. Der Grund für das Feuer war ein Metallfass, in dem ein 73 Jahre alte Grundbesitzer Kartons und Papier verheizen wollte. Herumfliegende, glühende Papierteile landeten in der trockenen Wiese und steckten sie in Brand - mehr dazu in Papier verbrannt und Waldbrand ausgelöst.

Trockenheit Waldbrände Weitensfeld

ORF

Wald und Wiese wurden Opfer der Flammen

Trockenheit und Wind erschweren Löscharbeiten

Erst 70 Feuerwehrleuten mit insgesamt 15 Löschfahrzeugen gelang es nach mehreren Stunden, das Feuer unter Kontrolle zu bringen, Was die Situation verschärft hat: „Als wir eingetroffen sind, herrschte mäßiger bis starker Wind und somit war die Ausbreitung sehr stark gegen Nord-West. Ein großes Problem war auch die Trockenheit“, so Christian Lattacher, Einsatzleiter der FF Weitensfeld.

Trockenheit Waldbrände Weitensfeld

ORF

Wiesenbrand griff auf Wald über

Ähnlich war die Situation am Mittwoch beim Waldbrand in Waidisch bei Ferlach. Eine Wiese war in Brand geraten, durch den starken Südwind griff das Feuer auf einen benachbarten Wald über. „Der Brand breitete sich in südliche und nördliche Richtung aus. Wir haben extrem steiles Gelände, sodass zum Teil nur mit dem Hubschrauber gelöscht werden kann“, so Karl-Heinz Mikl, Einsatzleiter der FF Kirschentheuer. Insgesamt gerieten vier Hektar Wald in Brand. Der rasche Löscheinsatz der Feuerwehr sowie Hubschrauber von Polizei und Bundesheer konnte ein weiteres Ausbreiten des Feuers verhindern.

Trockenheit Waldbrände Waidisch Ferlach

ORF/Harald Haimburger

Auch in Waidisch bei Ferlach musste die Feuerwehr am Mittwoch wegen eines Waldbrandes ausrücken

Die Ermittlungen zu diesem Brand laufen noch, da die Brandursache noch unklar ist.

Almhütte abgebrannt

Am Mittwochabend meldete ein 45-jähriger Mann aus dem Bezirk Hermagor, dass er im Bereich der Mauthner Alm in der Gemeinde Kötschach-Mauthen einen Brand gesehen habe. Eine Zufahrt ins Gelänge war nicht möglich, daher wurde der Polizeihubschrauber Libelle FLIR angefordert. Die Besatzung entdeckte gegen Mitternacht den Brandort auf der Mauthner Alm in einer Seehöhe von 1.800 Meter. Eine Almhütte brannte völlig aus. Ein Zufahren für die bereits alarmierte Feuerwehr Kötschach-Mauthen war nicht möglich. Ein Übergreifen auf eine benachbarte Almhütte und den Waldbestand war in diesem Fall nicht wahrscheinlich.

Ermittlungen zur Brandursache ergaben, dass der Brand durch einen technischen Defekt in der an der Fassade angebrachten rund drei Quadratmeter großen Photovoltaikanlage verursacht wurde. Es entstand ein Schaden in der Höhe von ca 140.000 Euro.

Böden stark ausgetrocknet

Der fehlende Niederschlag der vergangenen Wochen macht sich bereits bemerkbar, der anhaltenden Föhn trocknet den Boden zusätzlich aus. „Gerade im Nordosten von Kärnten war es in den letzten drei Wochen sehr trocken. Im Süden und Südwesten hat es zumindest vor 14 Tagen etwas geregnet und geschneit. In den meisten Landesteilen herrschte aber sonniges, trockenes sowie windiges Wetter vor“, so Gerhard Hohenwarter von der ZAMG.

ZAMG: Winter deutlich zu warm

Wenn es in diesem Winter regnete, dann intensiv, das macht den ausgehenden Winter von den Niederschlagsmengen her in diesem Jahr wieder zu einem durchschnittlichen. „Besonders im Februar hat es Anfang des Monats regelrecht geschüttet und sehr stark geschneit. Vor allem im westlichen Oberkärnten sind hier sehr große Niederschlagsmengen gefallen und die reichten, dass eine ganze Winterbilanz sich ins Positive gedreht hat. Vorher war es deutlich zu trocken“, so Hohenwarter.

Mit fünf bis sieben Grad über dem langjährigen Durchschnitt war der heurige Winter deutlich zu warm. Dafür gehen mit dem meteorologischen Frühlingsbeginn am Wochenende die Temperaturen laut aktueller Prognose wieder zurück. Auch Schnee kündigt sich dann wieder an.

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