20.666 Einsätze für Kärntner Feuerwehren

Zu 20.666 Einsätzen sind die Kärntner Feuerwehren im Jahr 2018 ausgerückt, immer mehr Einsätze betreffen Großwetterereignisse. In Kärnten gibt es 19.400 aktive Feuerwehrleute, sie seien mittlerweile an ihrer Belastungsgrenze angelangt.

Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) und Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin zogen am Mittwoch Bilanz über das vergangene Jahr. Die Feuerwehren rückten zu 6.300 Bränden, 14.000 technischen Einsätzen aus, davon gut die Hälfte bei Extremwetterereignissen. Im letzten Jahr retteten die Feuerwehrfrauen und -männer 450 Menschenleben und 650 Großtiere und leisteten in Summe 2,2 Millionen freiwillige Arbeitsstunden. 5.373 Personen besuchten Lehrgänge der Landesfeuerwehrschule und in den Bezirken.

Feuerwehr Kommandand Robin Fellner Landesrat

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v.l. Rudolf Robin, Daniel Fellner

Nicht wegen jeder Lacke Feuerwehr rufen

Landesfeuerwehrkommandant Robin sagte, wenn man das mit dem Tarifordnung multipliziere, habe man 60 Mio. Euro dem Steuerzahler erspart. Das Feuerwehrwesen kostete den Steuerzahler hingegen nur 30 Mio. Euro pro Jahr. Nicht zuletzt bei den Unwetterkatastrophen bewiesen die Feuerwehren ihre Leistungsfähigkeit. Robin sieht aber eine Belastungsgrenze erreicht: „Damit meine ich, dass die Feuerwehr zu jedem kleinen Einsatz gerufen wird, da kommen wir hin, aber ich appelliere an die Eigenverantwortung. Bei Großwetterereignissen gibt es so viele Einsatzanforderungen, dass priorisiert werden muss. Vieles könnte im eigenen Haushalt gelöst werden.“ Nicht wegen jeder kleinen Wasserlacke im Keller müsste die Feuerwehr alarmiert werden.

Wunsch nach Sonderurlaub für Einsatzkräfte

Die ehrenamtliche Arbeit soll bedankt werden, sagte Fellner. Im Landesdienst werden Ehrenamtliche bei der Aufnahme bereits bevorzugt, auch das Gemeinde-Mitarbeitergesetz soll angepasst werden, so Fellner: „Wo wir darauf drängen, dass Gemeindebedienstete fünf Tage Sonderurlaub bekommen für Aus- und Weiterbildung, wenn sie in Hilfsorganisationen arbeiten. Beim Land ist das schon möglich.“

Robin hofft darauf, dass die Feuerwehren bei der Anschaffung neuer Geräte und Fahrzeuge von der Mehrwertsteuer befreit werden. Außerdem sollten Arbeitgeber, die Mitarbeiter bei Großschadensereignissen ausrücken lassen, einen Bonus von 200 Euro pro Tag bekommen, bezahlt aus einem aufgestockten Katastrophenfonds des Bundes, so Robin.

LAWZ neu Landeswarn und Alarmzentrale neu Feuerwehren

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Neue LAWZ geht im April in Betrieb

Digitalfunk auf Schiene

Beim seit Jahren diskutierten Digitalfunk sei man einen großen Schritt weiter, sagte Landesrat Fellner. Eine Arbeitsgruppe soll nun das gesamte Funknetz für Kärnten planen: „Ich gehe davon aus, dass es bis Herbst erledigt ist und dann hat der Landesrechnungshof das genauestens zu prüfen. Wenn das in Ordnung ist, könnten wir im nächsten Jahr starten.“ In der Folge sollte der Digitalfunk dann schrittweise auf ganz Kärnten ausgebaut, der bewährte Analogfunk laut Fellner aber aufrechterhalten werden.

Schon wesentlich weiter ist der Umbau der Landesalarm- und Warnzentrale. Im Schnitt werden hier täglich einige hundert, im Katastrophenfall einige tausend Anrufe pro Tag, bearbeitet. Voraussichtlich im April geht die neue LAWZ in Betrieb, sie kann bei Bedarf mit der Berufsfeuerwehr Klagenfurt und der Hauptfeuerwache Villach verbunden werden.