Unfallopfer dankbar für „Schutzengel“

Der bekannte Arzt Georg Lexer hat vergangene Woche im Lesachtal einen 150-Meter-Fahrzeugabsturz über extrem steiles Gelände mit leichten Verletzungen überstanden. Gegenüber dem ORF sagt er, er hatte mehr als nur einen Schutzengel.

Georg Lexer geriet beim Rückwärtsfahren bei einer Werkstatt über das Bankett und stürzte in die dortige Schlucht. Dass er nur mit einer Schramme aussteigen konnte, gleicht einem Wunder.

Fahrzeugabsturz Lesachtal St. Lorenzen

Bergrettung Lesachtal

Das Unfallauto nach der Bergung

Nach Bergung Dankbarkeit und Demut empfunden

Lexer sagt, er habe den Unfall im Zeitlupentempo miterlebt: „Von meiner Berufserfahrung her weiß ich, was da passieren kann. Ich habe dann einfach die Handbremse angezogen und geschaut, dass ich meinen Kopf so gut es geht ruhig halte und nach hinten presse. Ich habe gemerkt, dass ich mich mehrmals überschlage und dass ich dann plötzlich irgendwo drüber hinaus fliege.“ Es habe beim Aufprall einen dumpfen Schlag gegeben, so Lexer: „Mir tun noch heute alle Muskeln weh und ich habe Prellungen. Aber ich habe sonst nirgends Verletzungen.“

Er erinnere sich auch noch daran, wie der Rettungshubschrauber ganz langsam im Steigflug abhob: „Als wir dann aus der Schlucht heraußen waren war es ein Gefühl der Dankbarkeit und Demut. Auch der Schöpfungsgedanke kommt. Es war einfach ein unendlich positives Gefühl.“

Hang Unfall Pkw-Absturz Lesachtal Lexer

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Einen Blick in die Schlucht wagt der 66-Jährige nach seinem Absturz nicht.

Ersthelfer: „Habe Schlimmeres befürchtet“

Die Ersthelfer hatten schon Schlimmeres befürchtet. Johann Strasser war als Erster in die Schlucht geklettert. Er sagt, er habe damit gerechnet, dass er den Unfalllenker nur noch tot bergen werde können: „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, schon in dem Moment, als ich gesehen habe, dass er selbst aus dem Auto heraus kommt. Das war eine super Erleichterung. Fünf Minuten später hat man dann auch schon den Hubschrauber gehört. Der Einsatz ist perfekt verlaufen.“

Georg Lexer Unfallopfer

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Die Absturzstelle

Schneehaufen „bremste“ Auto

Angesammelter Schnee, der vom Werksgelände den Winter über in die Schlucht geschoben wurde, verhinderte wohl Schlimmeres. Das Auto landete genau auf dem drei Meter hohen Schneehaufen. „Ich habe schon viele Dinge im Laufe meines Lebens am OP-Tisch mitmachen müssen. Trotzdem: Es ist einfach wieder ein Ansporn, mehr Wertschätzung und Dankbarkeit zu leben“, sagt Georg Lexer.

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