Immer weniger Verkaufsfläche in den Zentren

Immer mehr Städte und Gemeinden kämpfen mit einem Rückgang der Verkaufsfläche im Zentrum. In der Villacher Innenstadt etwa ist die Verkaufsfläche in den vergangenen fünf Jahren um fast zehn Prozent weniger geworden.

Einkaufszentren an der Peripherie, leerstehende Geschäfte in der Innenstadt: Mit diesem Problem kämpfen die Stadtverantwortlichen von immer mehr Städten und Gemeinden. Der Hauptplatz in Villach zum Beispiel zeigt mehrere leerstehenden Geschäfte. Es sind Bilder, wie sie in vielen Städten gemacht werden könnten.

Villach Innenstadt Aussterben

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Leer stehende Geschäfte in der Villacher Innenstadt

Zu hohe Mieten seien Schuld an den gesperrten Geschäften, wird hinter vorgehaltener Hand gesagt. Auch zu wenig Umsatz sei verantwortlich.

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Der Handel spielt sich am Stadtrand ab.Dort entstanden in den letzten Jahren zwei Einkaufszentren mit hunderten Parkplätzen.

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Viele Geschäfte auf engstem Raum und keine Parkplatznöte

4.000 Quadratmeter weniger in der Innenstadt

Die Konsequenz belegt eine aktuelle Studie: Während im Jahr 2013 den Innenstadtkunden noch über 48.000 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung standen, sind es 2018 bereits weniger als 44.000 Quadratmeter. Das ist ein Minus von fast zehn Prozent.

Für die Stadtverantwortlichen ist das nicht unbedingt ein nur negativer Trend. Ehemalige Verkaufsflächen wurden umgewidmet. Günther Albel (SPÖ), der Villacher Bürgermeister sagte, „der Handel ist im Wandel“ bedute auch, dass sich der Branchenmix völlig geändert habe. „Die Zukunftskonzepte der Innenstadt sind nicht nur der Handel, sondern Handel, Gastronomie und ganz stark die Themen Dienstleistungen und Wohnen. Da muss es einen gesunden Mix geben und dafür braucht es auch die Konzepte, die wir in der Stadt Villach seit zwei Jahren erfolgreich erarbeiten.“

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Ein „gesunder Mix“ soll im ehemaligen C&A Gebäude entstehen

Umnutzung von ehemaligen Geschäftsflächen

Ein Beispiel ist das ehemalige C&A Gebäude am Villacher Hauptplatz. Hier siedelt demnächst eine Bank ein, die oberen Etagen werden zu Wohnungen. Mit der Umnutzung einer großen Handelsfläche in Wohnraum und Bank werden die Leerstände, die das Stadtmarketing so stören, reduziert.

Constanze Schaffner, Expertin für Stadtplanung, sagte, eine Stadt müsse sich positionieren und heraus finden, was sie ausmacht. „Eine Stadt muss wissen, was ist das Besondere, das Einzigartige an uns, auch aus unserer Historie heraus. Und dann muss man auch danach handeln und nicht einfach Freizeit-, Dienstleisterbereiche oder Büroflächen ansiedeln, sondern Flächen schaffen, die sich auf Dienstleister oder Handwerk spezialisieren.“

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Der Villacher Hauptplatz in typischer Ansicht

Gratis-Parken an Wochenenden geplant

In einem nächsten Schritt soll in Villach demnächst das Gratis-Parken von Freitag Mittag bis Montag früh probiert werden.