Randaliert: Ersatzgemeinderat zahlt Diversion

Ein 43 Jahre alter Ersatzgemeinderat der Klagenfurter ÖVP musste sich vor Gericht verantworten, weil er in einem Lokal randaliert und eine Frau verletzt hatte. Der Mann zeigte Reue und kam mit einer Diversion davon. 3.200 Euro muss er bezahlen.

Der Vorfall ereignete sich im vergangenen Oktober in einem Innenstadtlokal in Klagenfurt. Er belästigte mehrere Gäste und prahlte, er sei Gemeinderat und würde 10.000 Euro netto verdienen. Zudem besitze er mehrere Jachten in Kroatien. Zu den Gästen sagte er: „Ihr seids alle Asoziale, ich kauf euch alle auf.“ Immer wieder, so die Aussagen der Zeugen des Vorfalls, sei der Mann gebeten worden, Ruhe zu geben und den Tisch zu verlassen, er sei aber immer wieder zurückgekommen.

Frau wollte Szene aufnehmen: Hand gequetscht

Eine der Frauen am Tisch sagte schließlich zu dem Mann, sie werde ihn jetzt mit dem Handy aufnehmen, damit er selbst höre, was er da alles sage, das sei ja parteischädigendes Verhalten. Das erzürnte den Beamten derartig, dass er die Frau bei der Hand packte und so fest zudrückte, dass ihre Finger beim Eintreffen der Polizei bereits blau angelaufen waren. Die Frau sagte vor Gericht, sie habe nicht ausweichen können, rechts von ihr sei ein Tisch gewesen und hinter ihr die Mauer. Laut ihrem Anwalt sei auch noch immer nicht geklärt, ob sie Folgeschäden davontrage.

Staatsanwältin Tanja Wohlgemuth warf dem 43 Jahre alten Klagenfurter versuchte Nötigung und Körperverletzung vor. Vor Richterin Ute Lambauer zeigte der Mann aber Reue. Es tue ihm alles furchtbar leid, er könne sich das überhaupt nicht erklären, gab sich der Angeklagte lammfromm. Er sei sonst überhaupt nicht so, sei auch sozial sehr aktiv, es sei ein „riesiger Blödsinn“ gewesen. Ansonsten gab er an, sich kaum an etwas erinnern zu können, er sei sehr stark betrunken gewesen. Aber was die Zeugen sagen würden, sei wohl richtig.

Diversion sofort angenommen

Die vom Opfer geforderten 300 Euro Teilschmerzensgeld bezahlte er noch im Gerichtssaal. Die von Richterin Lambauer angebotene Diversion nahm er sofort an. Er muss nun binnen zwei Wochen 3.200 Euro bezahlen, dann wird das Verfahren eingestellt.