Neuer Anlauf für Klagenfurter Stadtmarketing

Klagenfurt macht einen neuen Anlauf für ein Stadtmarketing. Nach jahrelangem Politstreit über die Vermarktung der Innenstadt und dem Aus des bisherigen Stadtmarketings soll eine neue Gesellschaft die Interessen aller Beteiligten bündeln.

Vorbei sein sollen die Zeiten, als die Vermarktung der Stadt Klagenfurt einem politischen Referenten alleine zugeordnet worden war. An der neuen Marketing-Gesellschaft sollen sich Stadt, Tourismusregion und Private beteiligen, wie die „Interessengemeinschaft Innenstadt“ der Kaufleute aber auch Einkaufszentren und der Flughafen.

Dazu gibt es einen Beirat, in dem Unternehmer ihre Ideen einbringen können. Das Ziel sei eine parteiunabhängige Marketingeinheit für Tourismus, Innenstadt und Wirtschaftsstandort zugleich, so das Konzept von Berater Roland Murauer. Er hatte 38 Diskussionsrunden mit lokalen Vertretern. Ein Vorschlag für eine neue Marketing-Gesellschaft sieht folgendermaßen aus: 29,9 Prozent Stadt Klagenfurt, 25,1 Prozent Tourismusregion Wörthersee und für bis zu sieben weitere Vertreter jeweils fünf Prozent Stammkapital.

Maria-Luise Mathiaschitz Stadtrat Markus Geiger und Roland Murauer

StadtPresse/Burgstaller

vlnr: Roland Murauer, Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) und Stadtrat Markus Geiger (ÖVP)

Verschiedene Gesellschafter sollen Ideen einbringen

Von den Experten wurde die Gründung der Klagenfurt Marketing GmbH (KMG) empfohlen. Die Gesellschaft soll vorerst für fünf Jahre gegründet und in fünf Geschäftsfelder gegliedert sein: Tourismusmarketing, Citymarketing, Geschäftsflächenmanagement, Events sowie Digitalisierung & Kommunikation. Als Gesellschafter sollen die Stadt Klagenfurt, die Tourismusregion, die Aktive Innenstadtplattform Klagenfurt, sowie bis zu sieben weitere Gesellschafter fungieren. Weiters soll es einen geschäftspolitischen Beirat als Berater geben.

Zu dieser Option brachte Berater Roland Murauer ein Beispiel: „Die Fachhochschule und die Universität fordern seit Jahren fordern: Kümmert euch mehr um unsere Studenten und macht attraktive Angebote für sie - auch im innerstädtischen Raum.“ Wenn sie, aber auch ein Flughafen und Banken dabei seien kriege man ein ganz anderes Know-How, so der Experte. Bürgermeisterin Maria Luise-Mathiaschitz (SPÖ) sagte, das sei eine sinnvolle Ergänzung: „Ich glaube, dass auch die Struktur so aufgesetzt ist, dass wir die Fehler, die in Vergangenheit passiert sind, nicht mehr wiederholen.“

Ziel: Einheitlicher Auftritt

Der Geschäftsführer des Tourismusverbandes, Helmuth Micheler, bleibt. Die Stelle eines zweiten Geschäftsführers oder einer Geschäftsführerin wird ausgeschrieben. Zum Tourismusbudget kommen jährlich weitere 1,2 Millionen Euro Basisfinanzierung. 850.000 Euro stammen von der Stadt, Partner steuern 350.000 Euro bei. Das gesamte Marketingbudget von 2,5 Millionen Euro soll künftig gebündelt eingesetzt werden, so Wirtschaftsstadtrat Markus Geiger (ÖVP).

Es solle eine engere Zusammenarbeit in jenen Bereichen geben, wo es Tagestouristen gibt und wo Einkaufstouristen angesprochen werden sollen. In den vergangenen Jahren sei dies zu wenig passiert und auch vom Stadtmarketing zu wenig abgedeckt worden: „Es soll durchgängig ein Branding, einen gemeinsamen Auftritt und nicht fünf verschiedene, sondern einen wirklich guten Folder geben.“ Beschlüsse in Stadtsenat und Gemeindeamt sind noch nötig. Volle Wirkungskraft werde das neue Stadtmarketing dann mit Anfang des nächsten Jahres haben.

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