Land bereitet sich auf Extremwetter vor

Vor den vorhergesagten starken Schnee- und Regenfällen samt Sturm hat Freitagvormittag der Krisenstab getagt. Alle Einsatzkräfte sind in Alarmbereitschaft, man bereitet sich auf extreme Szenarien vor. Die Ausreise von Lkws nach Italien wurde gestoppt.

Ein Genuatief wird Kärnten treffen, es soll bis zu einem Meter Neuschnee im Lesachtal und in Teilen Oberkärntens geben, Starkregen in den südlichen Landesteilen, Sturmböen in den Karawankentälern - mehr dazu in Warnung vor Schnee, Sturm und Starkregen. Der Krisenstab des Landes beschäftigte sich mit all diesen Szenarien und setzte erste Maßnahmen, so Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ): „Bezirke setzen ihre Krisenstäbe in Bereitschaft, ebenso wie Feuerwehren, Bürgermeister werden informiert und Einsatzkräfte gebündelt.“ Die Gebiete, die weniger betroffen sein sollen, schicken Mitarbeiter und Räumfahrzeuge in betroffene Gebiete. Betroffen sind die Bezirke Hermagor, Spittal, Villach Land, Klagenfurt Land und Völkermarkt.

Schneeimpressionen aus Kötschach

ORF-Kameramann Gerd Lipicer hat am Freitagnachmittag Schneeimpressionen aus Kötschach-Mauthen eingefangen

Lawinengefahr auf entwaldeten Hängen

Vor allem im Westteil Kärntens und hier vor allem im Gail- und Lesachtal dürften die ergiebigen Schneefälle für Probleme sorgen. Unter der Last des nassen und schweren Schnees könnten Bäume umknicken. Im Lesachtal, wo nach dem Sturm Ende Oktober ganze Hänge entwaldet wurden, ist mit dem Neuschnee auch die Lawinengefahr ein großes Thema. Der Bezirkshauptmann von Hermagor, Heinz Pansi, rechnet mit massiven Verkehrsproblemen: „Deshalb haben wir vorgesehen, rasch mit Straßensperren zu reagieren, um niemanden zu gefährden.“

Stausee abgesenkt

Zusätzlich wurden im Tal auch die Polizeikräfte verstärkt, denn für Samstag ist auf dem Nassfeld auch der Urlauberwechsel zu erwarten. Die Bevölkerung wird von der Polizei auf Grund der zu erwartenden Glatteis-Situation gewarnt und gebeten, im Sinne der eigenen Sicherheit, von unnötigen Fahrten Abstand zu nehmen. Man habe laut Pansi mit First Respondern und Ärzten für die medizinische Versorgung gesorgt.

Im Bezirk Völkermarkt könnte vor allem der vorhergesagte Sturm Schäden verursachen - auch hier wurden alle Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft versetzt, sagte Bezirkshauptmann Gert Klösch: „Wir erwägen, ob der Seebergsattel gesperrt werden soll. Wir haben vom Verbund gehört, der Stausee Edling bei Völkermarkt wurde um 90 Zentimeter abgesenkt, um eine Wasserwelle aufnehmen zu können.“

Schneefallgrenze schwer abzuschätzen

Wie dramatisch sich die Lage entwickeln wird, lässt sich nur schwer abschätzen. Vor allem die Schneefallgrenze ist ungewiss, so Meteorologe Christian Stefan. Sie gehe bis 1.200 oder 1.500 Meter in die Höhe, aber teilweise könne es in Oberkärnten auch in den Tälern schneien. Lokal könnte es in Südkärnten zu Überflutungen kommen, da der Boden ja gefroren sei. Hier könnte es 100 Liter pro Quadratmeter Niederschlag geben, meinte Stefan. In den nächsten Stunden werden die Krisenstäbe in den Bezirken die Lage immer wieder neu bewerten, sollte es notwendig sein, steht auch das Bundesheer für Assistenzeinsätze bereit.

Unwetter Einreiseverbot Lkw

ORF

Lkws durften am Freitagnachmittag nicht nach Italien einreisen

Am Nachmittag wurde vorübergehend ein Ausreiseverbot für alle Lkws von Österreich nach Italien verhängt, weil es in Italien stark schneite. Weiter südlich ging der Schnee in Regen über, mit entsprechender Glatteisgefahr.