Neuerliche Diskussion über Herbstferien

Im Bildungsministerium in Wien haben am Montag die Gespräche zur Einführung der Herbstferien begonnen. Bisher gab es keinen Konsens mit den Betroffenen. Der Kärntner Bildungsdirektor spricht sich für eine bundeseinheitliche Regelung aus.

Zum Thema Herbstferien gibt keine einheitliche Linie der Elternvertreter und es gibt Skepsis bei Schülern und Lehrern. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) machte nun einen neuerlichen Vorstoß und schlug zwei Modelle vor. Variante eins sieht eine bundeseinheitliche Regelung für Herbstferien ab dem Nationalfeiertag vor. Dazu müssten die schulfreien Dienstage nach Ostern und nach Pfingsten gestrichen werden, die Schulen hätten dann nur noch wenige schulautonome Tage, wären also weniger flexibel. Variante zwei sieht vor, dass die Bildungsdirektionen der Bundesländer selbst über Herbstferien entscheiden können.

Kärnten zieht einheitliche Regelung vor

Kärntens Bildungsdirektor Robert Klinglmair sagte im Interview mit ORF-Redakteurin Claudia Edlinger kurz vor Beginn der Sitzung in Wien, er präferiere die Variante eins, die bundeseinheitliche Regelung. „Mit der Einführung der Bildungsdirektionen mit erstem Jänner haben wir eine einheitliche Struktur in Österreich, bei der Geschäftseinteilung, dem Logo und der Homepage. Daher sollten auch die Herbstferien einheitlich sein, damit man nicht wieder einen Fleckerlteppich hat, bei dem die einen Ferien machen und die anderen nicht.“

Bildungsdirektor gegen Herbstferien

Grundsätzlich habe es schon im Jahr 2015 eine Umfrage unter Schülern, Eltern und Lehrern gegeben, sagte Klinglmair. Die Elternvertreter hätten sich in Kärnten mit 49 zu 51 Prozent knapp gegen Herbstferien ausgesprochen, Schüler und Lehrer seien ebenfalls eher dagegen. „Diese Meinung teile ich auch, denn wenn das Schuljahr nach den Sommerferien so richtig ins Laufen kommt, wenn die endgültigen Stundenpläne und die Lehrbücher da sind, bis Weihnachten ist die Zeit ohnehin sehr kurz. Und da werden die Schüler von den Herbstferien aus dem Lernfluss wieder heraus gerissen und das sehen auch die Lehrer so.“

Eine deutliche Sprache spricht die Entscheidung der Schulen im vergangenen Herbst. Nur ein Drittel der höheren Schulen hat sich für Herbstferien entschieden, obwohl dafür nur wenige schulautonome Tage nötig waren. Damit Schulen, Lehrer und Eltern den Herbst 2019 planen können, ist eine rasche Entscheidung nötig. Bildungsdirektor Klinglmair sagte, er rechne am Montag noch nicht mit einer Entscheidung im Ministerium.