Visitation: Ära Schwarz wird doch geprüft

Am Montag wird der Salzburger Erzbischof Franz Lackner mit der angekündigten Visitation der Diözese Gurk-Klagenfurt beginnen. Zunächst hieß es, dass nur die Zeit nach der Ära Schwarz geprüft werde. Kurze Zeit später kam das Dementi.

Laut der katholischen Presseagentur kathpress werde nun doch auch die Zeit während der Ära Alois Schwarz als Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt geprüft. Ab dem Jahr 2008 bis heute sollen die Vorgänge der Diözese nun unter die Lupe genommen werden.

Zunächst hatte es am Freitagnachmittag geheißen, dass nur die Sedisvakanz, also die bischofslose Zeit in Kärnten, geprüft werde. Das römische Ernennungsdekret ist mit 18. Dezember 2018 datiert und wurde erst nach mehrmaliger schriftlicher Aufforderung seitens der Diözese Gurk-Klagenfurt aus Salzburg übermittelt, hieß es aus Kirchenkreisen.

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ORF

Erzbischof Franz Lackner führt die Visitation in Klagenfurt durch

„Den Zustand in Augenschein nehmen“

Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, der als Apostolischer Visitator eingesetzt wurde, wird am kommenden Montag in Klagenfurt erwartet. Diözesanadministrator Engelbert Guggenberg führt seit dem Wechsel von Schwarz nach St. Pölten die Geschäfte der Diözese Graz-Klagenfurt.

Aus der Erzdiözese Salzburg hieß es am Freitagnachmittag auf ORF-Anfrage, dass der päpstliche Auftrag laute, „den Zustand der Diözese Gurk-Klagenfurt in Bezug auf die katholische Lehre und Leitung in Augenschein zu nehmen“. Das heiße, die tieferliegenden Gründe, die zur gegenwärtigen Verwirrung führten, zu erforschen und dem Hl. Stuhl zu berichten, so die Stellungnahme der Erzdiözese Salzburg.

„Visitation betreffe das Ganze“

Die Visitation betreffe das Ganze, auch das Wirken der jetzigen Kirchenleitung in Kärnten. In Abstimmung mit der Bischofskongregation in Rom wurde der Prüfungszeitraum ab 2008 festgelegt. „Mein Dienst gilt der Diözese Gurk-Klagenfurt für eine gute Zukunft der Kirche in Kärnten. Diesem Anliegen müssen alle dienen“, so Lackner in der schriftlichen Stellungnahme. Interviews gab es am Freitag weder in Klagenfurt noch in Salzburg.

Die Visitation war für den 17. Jänner angekündigt worden, nun beginnt sie schon früher, nämlich am 14. Jänner. Lackner hatte eine transparente Aufklärung der Vorgänge in der Diözese versprochen. Der genaue Visitationsumfang werde, so heißt es, bei einer ersten Gesprächsrunde am Montag geklärt werden.

Bischof Alois Schwarz war 17 Jahre lang Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt. Ihm wird unter anderem eine Beziehung zu einer Frau in seinem engeren Umfeld vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt auch wegen Untreue gegen ihn - mehr dazu in Ermittlungen gegen Bischof Schwarz.

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