Autohandel mit Geschäftsjahr zufrieden

Die Kärntner Autohändler zeigen sich über das abgelaufene Geschäftsjahr zufrieden. Und das, obwohl der deutsche Diesel-Skandal, getürkte Abgasmessungen und die Verschärfung von Giftstoff-Grenzwerten bei Neuwagen den Handel nicht gerade angekurbelt haben.

Die offiziellen Zahlen der Neuzulassungen in Kärnten werden nächste Woche von der Statistik Austria veröffentlicht. Eine Statistik über die abgeschlossenen Kaufverträge bei den Kärntner Autohändlern gibt es nicht - es werden lediglich die Neuzulassungen erfasst. Und diese würden die tatsächlichen Verkaufszahlen nicht selten verzerren. Aber so viel könne man bereits heute sagen, heißt es vom Sprecher der Kärntner Autohändler, Hubert Aichelseder. „Es war ein sehr anspruchsvolles Jahr für die Kärntner Autohändler.“

Vorziehkäufe verringerten Wintergeschäft

Mit der Umstellung auf ein neues Abgasmesssystem am ersten September habe es teils massive Preissprünge bei den Autos gegeben, kein Umsatzmotor für den Autohandel. „Das gleiche Auto, das im August noch sieben Prozent Normverbrauchsabgabe hatte, hatte am ersten September plötzlich zwölf Prozent. Deswegen hat es Vorziehkäufe gegeben. Diese Vorziehkäufe hat der Handel aber in den Monaten von September bis Dezember wieder verloren. So gesehen erwarte ich doch ein paar Prozentpunkte weniger als im Jahr 2017.“

Die negative Stimmung gegen Diesel-Autos in Deutschland sei nicht auf Österreich und Kärnten übergeschwappt, sagte Aichelseder. Er halte die Diskussion auch für überzogen. Notwendig wäre aber eine Erneuerung des alten Fahrzeug-Bestands mit Euro drei Motoren oder schlechter, also vor 2005 zugelassene Fahrzeuge. „Diese Fahrzeuge machen noch etwa ein Drittel im österreichischen Fahrzeugbestand aus. Und es ist gleich, ob das ein Benziner oder ein Diesel ist, die emittieren einfach viel, viel mehr, als die neuen Fahrzeuge.“

Trens zu Hybrid-Autos

Aichelseder sprach von etwa 1,5 Millionen betroffenen Fahrzeugen in Österreich und wünscht sich von der Politik eine ÖKO-Prämie für den Austausch. Nicht ganz uneigennützig, denn das würde wohl auch den Absatz der Autohändler ankurbeln. Einen Absatz-Boom bei Elektro-Autos erwartet Aichelseder nicht. Vielmehr sieht er die Kärntner Entwicklung hin zur E-Mobilität über einen Zwischenschritt: Der Trend gehe hin zu Hyprid-Autos. Also eine Mischung aus Elektro- und Kraftstoffantrieb.