„Schneeradar“ wird erforscht

Bei einem Forschungsprojekt mit Kärntner, steirischer und slowenischer Beteiligung wird derzeit ein „Schnee-Radargerät“ entwickelt. Es soll den Aufbau der Schneedecke messen und so die Gefahr eines Lawinenabganges genauer berechnen.

Die Lawinenexperten beschäftigen sich bei dem Forschungsprojekt mit dem Aufbau von Schneedecken und den davon ausgehenden Gefahren. Unter anderem entsteht auf der Mauthneralm eine „Radarstation für Schnee“. Bei einem ersten Forschungsprojekt mit Slowenien, Kärnten und der Steiermark wurden Messdaten zum Aufbau von Schneedecken gesammelt. Beim nun laufenden Projekt „Cross Risk Alarm 2“ werden die Schneedecken genauer unter die Lupe genommen, zwei Jahre wird geforscht.

Schwachschichten sollen gemessen werden

„Was findet in der Schneedecke statt? Gibt es Veränderungen und Härteunterschiede? Denn durch solche kommt es meist zum Lawinenabgang“, umreißt Dieter Mörtl vom Kärntner Lawinenwarndienst das Forschungsgebiet. Diese so genannten Schwachschichten in der Lawine sollen künftig mit Radargeräten erfasst werden können, an der Entwicklung ist auch das Joanneum Research Graz beteiligt.

Derzeit ist eine Analyse nur durch ein „Schneeprofil“ möglich, üblicherweise braucht man dazu eine Lawinenschaufel. Ein Radargerät, wie es bei der Verkehrsüberwachung eingesetzt wird, ist für die Radarmessung des Schnees ungeeignet, sagt Ertl: „Es wird nicht Geschwindigkeit gemessen, sondern meteorologische Daten.“ Aus diesen Daten soll dann ein Programm errechnen, ob die Schneedecke Schwachschichten hat und wie hoch die Lawinengefahr ist.

Lawinengefahr wird detaillierter beurteilt

Neu ist auch die Beurteilung der Lawinengefahr, sie erfolgt in Kärnten künftig detaillierter. Kärnten ist jetzt in 19 Regionen aufgeteilt, bisher waren es acht. Die Homepage des Lawinenwarndienstes schaut deswegen seit kurzem anders aus. In der grafischen Darstellung wird jeweils die höchste Gefahrenstufe in der Region angezeigt. Für die Prognose, also die Einschätzung, wie sich die Lawinen-Gefahr entwickelt, gibt es fünf Regionen.

Wenn sich die Lawinengefahr in einer Region im Tagesverlauf drastisch ändert, wird jetzt auch eine neue Prognose erstellt und veröffentlicht. Die neuen Daten würden künftig auch in einen überregionalen Lawinenlagebericht einfließen. Die Lawinenlage in Slowenien, Kärnten und der Steiermark ist darin aufgelistet.

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