„Pflegerin mit Herz“ ausgezeichnet

Jährlich erkranken in Kärnten 400 Frauen neu an Brustkrebs. Für sie ist neben der Therapie eine gute Begleitung wichtig. Speziell dafür ausgebildet sind die „Brustschwestern“. Eine dieser Schwestern wurde nun als „Pflegerin mit Herz“ ausgezeichnet.

Nach der schockierenden Diagnose muss Schritt für Schritt ein Therapieplan bewältigt werden. Zur seelischen Unterstützung gibt es für die Betroffenen die eigens ausgebildeten "Brustschwestern“. Nadine Fuchs vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit ist eine dieser Schwestern, sie arbeitet im Brustzentrum. Sie wurde nun nach der Nominierung durch zahlreiche Patientinnen und Kollegen in Wien als „Pflegerin mit Herz“ ausgezeichnet.

Bundeslandfenster Pflegerin mit Herz Brustschwester Fuchs

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„Brustschwester“ Nadine Fuchs mit Patientin

Ängste, Sorgen, Möglichkeiten, Brustprothesen - alle Fragen, die sich stellen, können Frauen im Brustzentrum bei Nadine Fuchs zur Sprache bringen, und das immer wieder.

„Lerne viel von meinen Patientinnen“

Schwester Nadine sieht täglich schwere Schicksalsschläge - und auch viel Lebensmut. „Es gibt Momente, die mich sehr berühren, dann frage ich mich schon, ob ich das ein Leben lang machen kann.“ Viel häufiger aber gebe ihr die Arbeit mit den Patientinnen viel „Kraft und Energie. Das Positive überwiegt.“ Und sie lernt viel von ihren Patientinnen: „Es ist faszinierend, mit wie viel Lebensmut die Patientinnen ihr Schicksal bewältigen.“ Abgrenzung sei als Selbstschutz dennoch nötig. Ihre Auszeichnung freut die Schwester „mit Herz“ und bestärkt sie, ihre Patientinnen weiter auf deren Weg zu begleiten.

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Medizinisches klären Chirurgen, Onkologen und Radiologen. Sie merken ihren Patientinnen an, ob diese gut betreut wurden. „Die Patienten gewinnen mit der Zeit an Zuversicht. Nadine ist auf diesem Weg immer eine gute Unterstützung“, sagt Radiologin Elvira Bajzat.

Anlaufstelle für Betroffene

Eine von Nadine Fuchs Patientinnen ist Beatrix Riepl, sie war früher Leiterin des Brustzentrums und hat die Diagnose Brustkrebs zum zweiten Mal bekommen. Für sie ist Brustschwester Nadine eine wichtige Begleiterin: „Sie ist ein Mensch mit Herz und Seele.“ Schon zur Begrüßung gibt es eine Umarmung, „das sagt ja schon alles.“ Vor allem, dass man sich immer wieder an die Brustschwestern wenden kann, weiß Riepl zu schätzen. „Oft hat man noch so viele Fragen und braucht noch Hilfe und Informationen. Es ist beruhigend, dass es eine Anlaufstelle gibt.“

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Patientin Riepl kennt durch ihre Tätigkeit im Brustzentrum auch die andere Seite. Mit ihrer Diagnose hat sie nicht gerechnet, nun weiß sie: „Es kann jeden treffen, jede achte Frau in Österreich erkrankt an Brustkrebs.“ Zu hadern mache da nicht viel Sinn: „Auf die Frage nach dem Warum gibt es ohnehin keine Antwort. Das ist das Leben, und wir müssen im Heute leben.“

Weitere Preisträger aus Kärnten sind Winfried Bittermann in der Kategorie „Pflegender Angehöriger“. Er kümmert sich seit 2015 um seine Frau. Anisoara Francu-Tamas wurde in der Kategorie „24-Stunden-Betreuung“ ausgezeichnet.