Konflikt um neues Badehaus am Klopeiner See

Ein Wellness-Badehaus, wie sie bereits am Millstätter- und Wörthersee existieren, soll auch am Klopeiner See entstehen. Der Bau soll nächstes Jahr beginnen, die Kosten betragen 2,4 Millionen Euro. Allerdings fehlt die Zustimmung der Gemeinde.

Seit Dienstag gibt es zum neuen Badehaus einen Beschluss der Landesregierung. Die Gemeinde St. Kanzian stehe dem Projekt zwar positiv gegenüber, sagte Bürgermeister Thomas Krainz (SPÖ), aber viele Dinge seien noch unklar. Daher habe man bei der letzten Gemeinderatssitzung beschlossen, dass man den Tagesordnungspunkt zurückstelle. Man habe keine Planungsunterlagen, das Grundstück sei nicht herausgeteilt, die Wirtschaftlichkeitsberechnung fehle und auch eine Abgangsdeckung formuliert.

Tourismusverband versteht Aufregung nicht

Nach der Rückstellung wird nun beraten und auf die notwendigen Unterlagen gewartet. Verhindern wolle man das Projekt nicht, sagte Krainz. „Wir hätten auftgrund der Gesellschaftsanteile keine Möglichkeit, es zu verhindern. Aber wir sind in der Haftung, wenn es nicht rund laufen sollte.“ Laut Tourismusverband habe man einen Businessplan und eine Machbarkeitsstudie der Gemeinde übermittelt, ebenso habe man eine rechtliche Expertise und eine Baukostenbemessung erstellt, so der Sprecher der Tourismusregion, Daniel Orasche. Man versteht daher die Aufregung nicht. Am Mittwochnachmittag findet die Generalversammlung des Tourismusverbandes statt, die Bürgermeister sind dazu geladen.

Saison soll verlängert werden

Für die Gäste soll das geplante Badehaus Ruhe und Entspannung bringen, für die Tourismusbetriebe die Saison verlängern - so die Idee des „Badehauses“, die Initiative wurde 2011 ins Leben gerufen. Als bewusster Kontrapunkt zu großen Thermen und Hallenbädern will das „Kärntner Badehaus“ mit der Lage direkt am See punkten.

Das neue Badehaus soll in der Ostbucht entstehen und 150 Gästen Platz bieten. 2,4 Millionen Euro kostet das Projekt, Betreiber, Tourismusregion und Land wollen sich für den Wellnessbetrieb samt Sauna und Poolanlage die Finanzierung dritteln. Auch das Badehaus am Klopeiner See soll im Stil der Wörthersee-Architektur gebaut werden, es enthält Sauna, Ruheoase und Pool. Baustart ist im kommenden Jahr, errichtet werden soll es im Strandbad Krainz, von wo auch der Betrieb geführt werden soll.

Die Südostseite des Sees mit Blick auf den Sonnenuntergang eigne sich für das Badehaus besonders gut, sagte Orasche. Sechs Saunen und ein 60 Quadratmeter großer „Infinity Pool“, ein scheinbar kantenloser Schwimmbereich, sollen entstehen. 55 Besucher pro Tag brauche es im Schnitt, damit gewinnbringend gewirtschaftet werden kann.

Weitere Badehäuser geplant

Bis zum Herbst 2019 soll das neue Badehaus am Klopeiner See errichtet sein. Es soll aber nicht das einzige Seesaunenprojekt bleiben, langfristiges, ehrgeiziges Ziel der Tourismusregion ist, „die höchste Konzentration an Saunen an Badeseen weltweit“, so Orasche. Bereits jetzt gibt es fünf Seesaunen, werden alle Projekte umgesetzt, erhöht sich die Zahl in den kommenden Jahren auf elf Betriebe.

Link:

• Vor allem Einheimische schätzen Badehaus (kaernten.ORF.at, 2.12.2017)