Viele Aufträge, zu wenig Facharbeiter

Der Konjunkturaufschwung wirkt sich auch auf die Kärntner Bauwirtschaft aus. Es wird wieder mehr gebaut. Es gibt allerdings zu wenige Facharbeiter, Aufträge müssen deshalb sogar verschoben werden, kritisiert die ARGE Bau.

Die Kärntner Bauwirtschaft verzeichnet ein plus von 7,5 Prozent bei den Aufträgen und ein Minus von 229 Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr. Grundsätzlich sei das eine erfreuliche Entwicklung, sagte am Montag Gerhard Oswald von der ARGE Bau. Allerdings bereite der Baubranche der Facharbeitermangel große Sorgen. „Es ist leider so, dass sogar Aufträge verschoben werden müssen.“ Man habe zwar gegen gesteuert und Projekte entwickelt, um wieder mehr Lehrlinge zu bekommen, was auch gelungen sei, „aber wir haben noch immer zu wenige Lehrlinge“.

Lehrlingssuche geht weiter

In Kooperation mit den Schulen werden Jugendliche getestet und im Jänner findet in Klagenfurt die erste Kärntner Lehrlingsmesse statt. Aber auch die Unternehmen selbst gilt es zukunftsfit zu machen, sagte Oswald. So müsse noch einiges für die Digitalisierung bei der Auftragsvergabe und der Planung gemacht werden. All das werde am Montagnachmittag Thema beim 9. Kärntner Baugipfel sein.

Weniger Hürden bei Wohnbauförderung

Etwa die Hälfte ihres Umsatzes erzielt die Kärntner Bauwirtschaft durch öffentliche Aufträge. Vor allem der geförderte Wohnbau spiele dabei eine Rolle, so Oswald. Mit dem neuen Wohnbauförderungsgesetz, das seit Jahresbeginn gilt, ist es auch für Häuselbauer wieder leichter Fördergeld für Sanierung und Neubau zu bekommen, sagte am Montag Wohnbaureferentin Gaby Schaunig von der SPÖ. „Alle zusätzlichen ökologischen Auflagen wurden aufgehoben, es reiche nun im Wesentlichen eine Baubewilligung aus, um eine Förderung zu bekommen“, so Schaunig.

Daher sei damit zu rechnen, dass die vorhandenen Wohnbaufördermittel jetzt auch wieder großteils abgeholt werden, sagte Schaunig. Auch die Kreditzinsen der Wohnbauförderung würden wieder mit den Kreditzinsen bei den Banken mithalten könnten.