Kinderbetreuung in Betrieben forcieren

Das Hilfswerk startet einen neuerlichen Versuch, mehr Unternehmen zur Einrichtung einer Kinderbetreuung zu bewegen. Mit Betriebstagesmüttern soll es eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie geben. Es gibt dafür auch Förderungen.

Damit Tagesmütter in den Betrieb kommen können, muss das Unternehmen eine fertig eingerichtete Wohnung auf dem Betriebsgelände oder in der Nähe zur Verfügung stellen. Das Hilfswerk stellt dann eine Tagesmutter, die je nach Arbeitszeit der Eltern die Kinder betreut, so Horst Krainz vom Hilfswerk. Wenn Eltern schon ab 6.30 oder 7.00 Uhr eine Kinderbetreuung brauchem, gebe es kaum ein stationäres Angebot. Hier wäre eine Betriebstagesmutter eine Alternative, so Krainz. In Oberösterreich und der Steiermark gibt es bereits einige Betriebe mit Kinderbetreuung.

Förderung von Land und Bund

Das Modell von Betriebstageseltern wird ab sofort vom Land Kärnten und teilweise auch vom Bund mit bis zu 15.000 Euro pro Gruppe gefördert. Derzeit ist angedacht, dass die Eltern 2,20 Euro pro Betreuungsstunde selbst zahlen. Krainz ist zuversichtlich, dass Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) an dem Plan festhält, wonach das Land die Kosten für die Kinderbetreuung schon ab Herbst nächsten Jahres zur Gänze übernimmt. Derzeit wird die Hälfte übernommen, so Krainz: „Ich gehe davon aus, dass dann nur noch Beiträge für das Essen anfallen und das Land die Betreuungskosten zur Gänze übernimmt.“

Nur vier Betriebe interessiert

Bis jetzt meldeten sich aber nur vier Betriebe kärntenweit beim Hilfswerk, die an Tageseltern für die Kinder ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter interessiert sind. Krainz hofft auf ein Umdenken bei vielen anderen Betrieben. Denn wenn Eltern wissen, dass ihre Kinder in ihrer Nähe gut betreut werden, würden die Eltern als Mitarbeiter auch mehr leisten, das liege auf der Hand. Auch Fehlzeiten im Unternehmen wegen der Organisation der Kinderbetreuung würden wegfallen, so der Hilfswerk Geschäftsführer. „Das bringt Vorteile für alle, Eltern, Kinder und Betriebe.“ Wenn Unternehmen eine solche Kinderbetreuung einrichten wollen, bekommen sie Unterstützung bei der Antragstellung, so Krainz.