Sammlung des Landesmuseums zieht um

2012 ist das Kärntner Landesmuseum von einem Schimmelskandal erschüttert worden. Eine Renovierung des Haupthauses ist dringend nötig, es entstand aber kein großer Schaden an Exponaten. Nun steht der Umzug in das neue Depot bevor, die Sammlung muss zuvor entwest werden.

Noch in diesem Monat sollen die Mitarbeiter des Landesmuseums in das neue Sammlungs- und Wissenschaftszentrum am Südring einziehen. Auch die zoologische Sammlung wird schon auf den Umzug vorbereitet. Dazu muss die Sammlung entwest werden - das heißt, eine Million Exponate muss sechs Wochen lang unter Luftabschluss bleiben. Christian Wieser, der interimistische wissenschaftliche Leiter, sagte, es reiche ein Schädling und alles gehe von vorne los: „Es darf in das Depot nichts hineinkommen, das kontaminiert sein könnte.“

Landesmuseum Rudolfinum Umzug Sammlung Depot

ORF

Ein Umzug im großen Stil

Kein wertvolles Exponat durch Schimmel verloren

2012 bescheinigte ein Gutachten des Joanneum Research sowohl dem Rudolfinum als auch der Sammmlung, sich in einem katastrophalem Zustand zu befinden. Schäden wären nur mit hohem Kostenaufwand zu beseitigen. Besonders betroffen war die Sammlung der Volkskunde im Keller. Heute überwiegt die Gelassenheit, so Wieser. Keinem hochwertigen Stück sei durch den Schimmel etwas passiert. Was ausgeschieden wurde, sei keine Folge eines Schimmelbefalls gewesen.

Das Schadensausmaß konnte laut Kulturabteilung extrem minimiert werden, kein einziges Sammlungsobjekt ging verloren. 2012 war über das Kellerdepot noch medienwirksam ein Betretungsverbot verhängt worden.

„Waren in Warteposition“

Die Sammlung wurde ausgelagert, das Haupthaus geschlossen. Seit fünf Jahren arbeiten die Museumsmitarbeiter in Zwischendepots, so Wieser: „Es war alles eine Art Notprogramm, man hat weitergemacht. Die großen Ereignisse sind nicht geschehen, es war eine Warteposition. Jetzt sind wir voll am Durchstarten.“

Bis Ende März soll die gesamte Sammlung ins neue Zentraldepot verlegt sein. 7,6 Millionen Euro werden investiert. Mit einem Baustart beim Rudolfinum selbst, dem Haupthaus, ist im ersten Halbjahr 2019 zu rechnen, die Kosten hierfür betragen zwölf Mio. Euro. Frühestens 2021 soll Kärnten dann wieder ein offenes Landesmuseum haben.

Zahlen und Fakten

Das Zentraldepot in der ehemaligen Carinthia Druckerei wurde unter 23 möglichen Standorten ausgewählt. Zu den 50 Mitarbeitern kommen fünf neue hinzu, ein Großteil wird im Zentraldepot arbeiten. Im Haupthaus wird in erster Linie die Museumspädagogik, ein Teil der Bibliothek und die Museumsleitung ansässig sein. Unklar ist bis heute die Direktorenfrage. Die geplante europaweite Ausschreibung gab es bis jetzt nicht, denn laut Kulturabteilung ist offen, ob das Landesmuseum wieder in die Kulturabteilung eingegliedert wird, oder nicht.

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